Brauchtum - Würzburg:Ökumenischer Gottesdienst für Karnevalisten

Würzburg (dpa/lby) - Ranzengarde statt Orgelmusik: In Unterfranken können sich Bayerns Narren vor der heißen Phase der Faschingssaison am Donnerstagabend (19.30 Uhr) ihren Segen für eine gelungene fünfte Jahreszeit abholen. Seit mehr als 20 Jahren nutzen zahlreiche Vereine der Region in Würzburg die Chance auf göttlichen Beistand für die Fastnacht. "In der Zwischenzeit gehört es in den Kalender der Fasenacht hinein. Man hat ein Gemeinschaftsgefühl und die Gelegenheit, sich selbst ein wenig aufzuräumen", sagt Reinhart Stumpf, Präsident der Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg. Man besinne sich dabei auch der wirklich wichtigen Dinge im Leben, so Stumpf weiter.

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Würzburg (dpa/lby) - Ranzengarde statt Orgelmusik: In Unterfranken können sich Bayerns Narren vor der heißen Phase der Faschingssaison am Donnerstagabend (19.30 Uhr) ihren Segen für eine gelungene fünfte Jahreszeit abholen. Seit mehr als 20 Jahren nutzen zahlreiche Vereine der Region in Würzburg die Chance auf göttlichen Beistand für die Fastnacht. "In der Zwischenzeit gehört es in den Kalender der Fasenacht hinein. Man hat ein Gemeinschaftsgefühl und die Gelegenheit, sich selbst ein wenig aufzuräumen", sagt Reinhart Stumpf, Präsident der Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg. Man besinne sich dabei auch der wirklich wichtigen Dinge im Leben, so Stumpf weiter.

1992 hatte die Würzburger Karnevalsgesellschaft diesen außergewöhnlichen Gottesdienst das erste Mal organisiert. In den vergangenen Jahren war die Kirche beim ökumenischen Karnevalisten-Gottesdienst stets bis auf den letzten Platz besetzt. Unter die Kostümierten mischten sich dabei auch viele Menschen ohne Verkleidung. Den Anfang der Veranstaltung markieren nicht etwa Töne einer Orgel, sondern die eines Spielmannszuges, wenn die Würzburger Ranzengarde mit fröhlichen Klängen in die Kirche einmarschiert.

Die Predigt an dem Abend hält Pfarrer Josef Treutlein. Der 66-Jährige ist Wallfahrtsseelsorger am Würzburger Käppele. Bereits zum vierten Mal hält er für den Elferrat den Gottesdienst - und reimt dabei seine Predigt. "Ich bin nicht der geborene Faschingsnarr. Aber, wenn Fasching ist, kann man auf humorvolle Weise etwas sagen, was geistigen Mehrwert hat - auch mahnende Dinge", sagt Treutlein. Ihm ist wichtig, dass bei allem Humor, der Ernst nicht zu kurz kommt. "Aber, wenn es natürlich nur ernst ist, gibt es blöde Gesichter. Das wollen wir nicht."

Treutlein ist seit 40 Jahren Priester und bringt schon fast genauso lange seine Predigten für den Faschingssonntag in Reimform. "Es ist schon immer eine schwere Geburt. Ich passe sehr auf das Versmaß auf - das ist für mich Ehrensache und auch eine Herausforderung", so Treutlein. Am Donnerstag in der Würzburger Kirche Heiligkreuz will er etwa 50 Strophen zum Besten geben. Umrahmt wird die Predigt heuer von einem Gospelchor.

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