Brauchtum - Hannover:Muslime vermissen im Ramadan unter Corona die Fröhlichkeit

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Hannover (dpa/lni) - Die Muslime in Niedersachsen vermissen beim zweiten Ramadan unter Corona-Bedingungen die Fröhlichkeit und Nähe. "Wir Muslime sind sehr freundlich und sehr herzlich untereinander", sagte der Leiter der Moschee Masjid-El-Ummah in Hannover, Mohammad Afzal Qureshi. Es gehöre dazu, sich zu umarmen und zu küssen. "Jetzt ist das völlig unpersönlich." Es fehle die Freude.

Zu den Freitagsgebeten hätten sich sonst etwa 300 Menschen versammelt, sagte Qureshi. Derzeit seien es höchstens 150 Menschen. "Viele Leute haben Angst, überhaupt in die Moschee zu kommen." Um beim Beten die Abstände einhalten zu können, gebe es zwei Freitagsgebete.

Als in der Region Hannover wegen hoher Ansteckungsraten nächtliche Ausgangsbeschränkungen galten, habe man den Gemeindemitgliedern Bescheinigungen mitgegeben mit den Zeiten von Abend- oder Nachtgebeten. Ihm seien keine Probleme bei Kontrollen bekannt geworden, berichtete Qureshi. Der Weg von oder zu religiösen Veranstaltungen war von der Ausgangssperre ausgenommen.

In Niedersachsen leben rund 250 000 bis 300 000 Muslime. Der Fastenmonat Ramadan hat in diesem Jahr am 13. April begonnen und endet am 12. Mai. Danach beginnt das dreitägige Zuckerfest, das den feierlichen Abschluss des Fastens markiert. Die Moschee Masjid-El-Ummah war ursprünglich pakistanisch, wie Qureshi sagte. Mittlerweile gebe es Besucher aus 56 Nationen. Alle Veranstaltungen seit der Gründung 1991 würden auf Deutsch gehalten.

© dpa-infocom, dpa:210416-99-232516/2

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