"Die Bologna-Entführung" im Kino:Sein Wille geschehe

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Komm zur Kirche: Enea Sala als Edgardo auf dem Schoß von Papst Pius IX. (Paolo Pierobon). (Foto: RAI Cinema)

Ein jüdisches Kind wird heimlich getauft - und dann vom Vatikan verschleppt, um ihm eine katholische Erziehung aufzuzwingen: das Historiendrama "Die Bologna-Entführung".

Von Gustav Seibt

Eine düstere Geschichte, düster und schwerblütig erzählt: Marco Bellocchios in vorwiegend nächtliche Farben getauchtes Historiendrama, das auf Italienisch schlicht "Rapito" ("Entführt") heißt, auf Deutsch noch den Ort der Handlung Bologna aufgedrückt bekam, greift einen der großen Skandale des 19. Jahrhunderts auf. Am 24. Juni 1858 entriss die Polizei des päpstlichen Kirchenstaats auf Geheiß der Inquisition den knapp siebenjährigen Knaben Edgardo Mortara seinen jüdischen Eltern und brachte ihn in ein Konvikt, wo er zu einem katholischen Geistlichen erzogen wurde.

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