Doku "Für immer" im Kino:Der Abschied

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Eva und Dieter Simon haben 1957 geheiratet. (Foto: Julia Sellmann/Weltkino Verleih)

Die Doku "Für immer" zeigt ein Ehepaar am Ende seiner fast siebzig gemeinsamen Jahre. Ein weiser, ein berührender Film.

Von Kathleen Hildebrand

Man ahnt bald, dass man Zeuge von vielen letzten Malen wird in diesem ruhigen, berührenden, aber niemals sentimentalen Dokumentarfilm. Dass dies eines ist, ist klar: Eva Simon, Mitte achtzig, liegt komplett angezogen in der Badewanne. Sie erinnert sich an das tolle Gefühl des Eintauchens in warmes Wasser. Der Blick aus der Wanne geht auf die hohen Tannen, die ihr Haus umstehen. Es ist ein Abschied. Denn die Wanne kommt raus, zu gefährlich für ihren Mann Dieter und sie, die beide auf die Neunzig zugehen. Dieter sagt: "Wir könnten noch warten. Bis es wirklich nicht mehr geht." Aber Eva, völlig entschlossen: "Nein!" Dann sei es zu spät. "Das dauert doch alles." Eine Firma suchen, die Bauarbeiten, all das. Die Wanne muss raus. Jetzt. Wehmut ist kein Grund für Aufschub.

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