Bayreuther Festspiele:Hundert Prozent minus drei

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"Parsifal" in der farbenfrohen Inszenierung von Jay Scheib war ein Riesenerfolg und steht nächstes Jahr erneut auf dem Programm, wieder mit der Möglichkeit, die Aufführung mit AR-Brillen zu sehen. (Foto: Enrico Nawrath /Bayreuther Festspiele)

Die Bayreuther Festspiele beschließen die diesjährige Ausgabe mit einer Gesamtauslastung von 97 Prozent. Im kommenden Jahr gibt es einen neuen "Tristan" mit Andreas Schager und Camilla Nylund.

Von Egbert Tholl

Tatsächlich: Obwohl 58 000 Menschen dieses Jahr die Bayreuther Festspiele besuchten, waren diese, zum ersten Mal in ihrer jüngeren Geschichte, nicht vollständig ausverkauft. Das lag an den "Ring"-Zyklen, deren Auslastung bei durchschnittlich 92 Prozent lag; die Vorstellungen von "Parsifal", dem "Fliegenden Holländer", "Tristan und Isolde" und "Tannhäuser" waren komplett ausverkauft. Die Gesamtauslastung der Festspiele lag bei 97 Prozent - immer noch ein sehr hoher Wert.

Daneben besuchten 5000 Menschen das Open-Air-Konzert, die Nachfrage nach AR-Brillen war größer als das Angebot. Die Kinderoper war völlig überbucht, das ist so seit deren Einführung vor 14 Jahren. Die Bayreuther Festspiele haben in diesem Jahr erstmals vergünstigte Karten für junge Menschen bis 25 Jahre angeboten, die Nachfrage sei äußerst hoch gewesen.

Im kommenden Jahr werden die 112. Bayreuther Festspiele am 25. Juli 2024 mit einer Neuproduktion von "Tristan und Isolde" unter der musikalischen Leitung von Semyon Bychkov und in der Regie von Thorleifur Örn Arnarsson eröffnet. Die Produktion ersetzt den Not-"Tristan" von 2022, der damals nur geschaffen wurde, um eine praktisch chorlose Produktion im Programm zu haben, falls Corona Aufführungen der sehr chorlastigen Stücke verhindert hätte. Camilla Nylund und Andreas Schager, der dieses Jahr Parsifal und Siegfried sang, werden die Titelpartien singen.

Wiederaufgenomen wird der "Parsifal" mit der Möglichkeit, ihn mit AR-Brillen zu sehen, dirigiert von Pablo Heras-Casado, der dieses Jahr damit einen überragenden Erfolg feierte. Daneben gibt es noch einmal den Kult-"Tannhäuser" in der Inszenierung von Tobias Kratzer mit der Dirigentin Nathalie Stutzmann, den "Fliegenden Holländer" unter dem Dirigat von Oksana Lyniv sowie den "Ring des Nibelungen" in der Regie von Valentin Schwarz, wieder musikalisch geleitet von Philippe Jordan. Die Geschäftsführung gibt sich optimistisch und erwartet 2024 "aufgrund der hohen diesjährigen Nachfrage des Einzelverkaufes der Ringwerke eine Vollauslastung".

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