Nürnberg:Schau entlarvt Mythen und Legenden der Eisenbahngeschichte

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Nürnberg (dpa/lby) - Mörderkoffer, Seifenspender als Geheimdepot und eine mysteriöse Krankheit: In einer Sonderausstellung in Nürnberg erfahren Besucher Kurioses aus 180 Jahren Bahngeschichte. "Wir wollten mal einen etwas populäreren Zugang zur Eisenbahngeschichte ermöglichen", sagte der Direktor des DB Museums, Oliver Götze, am Donnerstag. 30 Geschichten hätten die Kuratoren für die Schau bis zum 30. Juni ausgewählt - viele andere könnten nicht belegt werden.

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Nürnberg (dpa/lby) - Mörderkoffer, Seifenspender als Geheimdepot und eine mysteriöse Krankheit: In einer Sonderausstellung in Nürnberg erfahren Besucher Kurioses aus 180 Jahren Bahngeschichte. „Wir wollten mal einen etwas populäreren Zugang zur Eisenbahngeschichte ermöglichen“, sagte der Direktor des DB Museums, Oliver Götze, am Donnerstag. 30 Geschichten hätten die Kuratoren für die Schau bis zum 30. Juni ausgewählt - viele andere könnten nicht belegt werden.

Immer mit anschaulichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen und kurzen Texten sowie oft anhand von Exponaten wie einem großen, alten Reisekoffer erzählen die Ausstellungsmacher kleine Geschichten - so auch die vom „Tatort Eisenbahn“: Um 1900 habe es mehrere Mordfälle gegeben, in denen die Täter die Leichen in großen Koffern versteckten und in Zügen abstellten. Dann stiegen sie irgendwo auf der Fahrt aus - und waren verschwunden, wie Kuratorin Teresa Novy erzählte.

Oder die der Trockenseifenspender: Sie wurden von Geheimdiensten als Briefkästen genutzt, um Nachrichten an Agenten im Ausland zu überbringen. Kurator Benjamin Stieglmaier berichtete zudem von einer anderen Legende, die heute noch immer falsch in vielen Schulbüchern stehe: Im Jahr 1830 habe es angeblich ein ärztliches Gutachten über eine Gehirnkrankheit gegeben, die durch das Bahnfahren ausgelöst werde - und viele Ängste auslöste. „Die Forschung ist sich sicher, dass es dieses Gutachten nie gab“, sagte Stieglmaier.

In einem alten Beschwerdebuch aus dem 19. Jahrhundert kann man zudem nachlesen, worüber sich Bahnreisende damals vor allem aufregten: Unfreundliche Bahnmitarbeiter, mangelnder Komfort und Dreck durch die Dampflokomotiven. Unpünktlichkeit war damals wohl noch kein großes Thema. Auch die früher manchmal sehr freizügige und eher fragwürdige Werbung der Bahn wird gezeigt sowie der Kampf um die schnellste Dampflok der Welt, den Deutschland und England austrugen.

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