Seit ihrem spontanen Einspringer in Puccinis Oper "Manon Lescaut" Ende April in Monte Carlo hat die russisch-österreichische Starsopranistin Anna Netrebko erstmals wieder ein öffentliches Konzert gegeben. In der Pariser Philharmonie sang sie am Mittwoch Arien und Lieder italienischer, deutscher, französischer, tschechischer und russischer Komponisten. Seit sie von den Intendanten der New Yorker Met und der Bayerischen Staatsoper wegen ihrer vermeintlich zu großen Nähe zu Wladimir Putin über Nacht vor die Tür gesetzt wurde, strichen sie auch andere Opernhäuser von den Besetzungslisten. "Mir völlig unverständlich", protestierte sie in einem Interview mit der Pariser Zeitung Le Monde im Vorfeld des Pariser Konzertes: "Man kann nicht alle meine zukünftigen Verträge kündigen, nur weil man denkt, dass ich Putin zu nahe stehe."
Netrebko-Konzert:Jetzt erst recht
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Nach ihrer Ächtung an vielen großen Opernhäusern gibt die russische Starsopranistin Anna Netrebko in Paris erstmals wieder ein Konzert. Und das Publikum jubelt.
Von Helmut Mauró
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