Hans Well über Söder:Polit-Satire und Leberkasgarantie

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Hans Well und seine Tochter Sarah von den Wellbappn, hier bei einem Auftritt in Dachau (Foto: Toni Heigl)

SZ-Leserinnen und -Leser haben Spaß an einem Gastbeitrag und sinnieren über Wohnungsbau und einen lebenspraktischen Preisdeckel.

"Spruchbeutel" vom 28./29. Januar, Gastbeitrag von Hans Well:

Söders Ego-Eskapaden

Es tut so gut, fundierte Worte über die Ego-Eskapaden der bayerischen CSU und über Markus Söder in der SZ zu lesen! Früher hat man und frau den kritischen Well-Brüdern gelauscht, und wie gut tuend, nun von ihm, Hans Well, zu lesen über die "Mutationen" des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder! Danke und solidarische Grüße.

Inge Korte, Maitenbeth

Leberkassemmelpreisdeckel

Wer hat dem Hans Well denn mal wieder erlaubt, über das Paradies Bayern zu schreiben? Wir waren schon auf Entzug und haben geglaubt, dass jemand zensiert. Aber deswegen melden wir uns eigentlich nicht: Man kann unseren Ministerpräsidenten Dr. Söder doch nicht für die versprochenen, aber nicht gebauten Wohnungen verantwortlich machen. Pfui, schäm Dich Hans. Hat denn unser Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nicht deutlich gesagt, wer wirklich schuld ist? Die Veganer und Vegetarier, weil die wollen, dass die Bauarbeiter keine Leberkas-Semmeln mehr kriegen. Aber Bauarbeiter ohne gscheite Brotzeit fallen vom Gerüst runter. Und schwer verletzte oder gar tote Bauarbeiter können halt keine Bayernheim-Wohnungen mehr bauen. So schaut's aus.

Wir wollen deshalb ein bayernweites Volksbegehren starten, einen Preisdeckel für Leberkas-Semmeln. Die dürfen so lang höchstens einen Euro kosten, bis die 10 000 neuen Wohnungen fertig sind. Den Rest übernimmt die Staatsregierung, aber nur für 80 Prozent, wie beim Gaspreisdeckel. Wer mitmachen will, soll sich melden bei:

Heinrich und Renate Kröniger, Kirchheim

Pauschales Draufhauen

Man merkt: Es ist wieder Wahlkampf in Bayern. Da kommt in der SZ nahezu jeder zu Wort, der nur irgendwie etwas gegen Ministerpräsident Söder, die CSU und Bayern vorbringt.

Bei Hans Well scheint sich da einiges aufgestaut zu haben, seit ihm die große Bühne mit der Biermösl Blosn fehlt. Dahin hätte es gepasst, das große Draufhauen. Dort hätte er Lacher ernten können. Aber so einfach ist Politik nun einmal nicht. Aber Pauschalkritik, und das noch dazu auf Seite 5 der SZ, direkt unter Heribert Prantl?

Wenn denn in Bayern alles so fürchterlich schlimm ist, fragt sich nur, woher der wirtschaftliche Erfolg Bayerns kommt. Immerhin finanzieren wir den Länderfinanzausgleich mit über 9 Milliarden Euro, nahezu die Hälfte Deutschlands. Darüber beklagt sich Herr Well nicht. Da bleibt als Konsequenz ja eigentlich nur die Auswanderung, vielleicht nach Baden-Württemberg? Dort gibt es zwar weniger Windräder als in Bayern, aber immerhin einen grünen Ministerpräsidenten und keine CSU.

Sicher ist in Bayern nicht alles perfekt. Wo ist es das schon? Wie gesagt, es ist wieder Wahlkampf, und da kennt man derartiges von der SZ. Ich will mich aber trotzdem nicht daran gewöhnen, und viele meiner befreundeten SZ-Leser auch nicht.

Erwin Weindl, Gilching

Entlarvter Opportunist

Hans Well hat mit seinem hervorragenden Beitrag den Politikstil von Ministerpräsident Markus Söder treffend und mit Fakten entlarvt: Herr Söder war jahrelang der Bremser der Windkraft in Bayern. Jetzt sollen in kurzer Zeit 300 neue Windräder aus dem Boden gestampft werden. Erst fordert er die Abschaltung der Atomkraftwerke, nun sollen sie weiter betrieben werden. Erst werden 30 000 Sozialwohnungen von ihm als bayerischer Finanzminister an eine Wohnungsbaugesellschaft verscherbelt. Jetzt ist die bayerische Staatsregierung mit dem Bau neuer Sozialwohnungen absolut im Verzug. Wir wünschen uns auch weiterhin die klare Sprache von Hans Well in der SZ.

Rolf und Hedwig Bader, Kaufering

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