Goethe-Institute:Schließungen verhindern

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Von Schließungen bedroht: Goethe-Institute in Frankreich und Italien. (Foto: Florian Gaertner/imago/photothek)

Ein Rückzug aus Italien und Frankreich wäre kontraproduktiv und sendet falsche Signale. Noch ist Zeit für Protest - in Genua wurde 1999 schon einmal das Aus fürs Goethe-Institut verhindert.

"Fuck you, Goethe" vom 6. Oktober und "Bella Ciao" vom 17. Oktober:

Es ist klar, dass die Schließung von drei Goethe-Instituten in Frankreich kontraproduktiv für Erhalt und Weiterentwicklung der deutsch-französischen Freundschaft ist. Aber wie steht es um den Erhalt der traditionellen deutsch-italienischen Freundschaft, wenn die drei oberitalienischen Institute Genua, Turin und Triest Ende 2023 geschlossen werden sollen? So sollen von den ursprünglich 7 deutschen Kulturinstituten in Italien nur noch 2 funktionsfähige Goethe-Institute (Rom und Mailand) erhalten bleiben. Führt das nicht noch viel mehr als in Frankreich zu einer bedenklichen Trübung der deutsch-italienischen Kulturbeziehungen, was sich bereits in Kommentaren italienischer Zeitungen niederschlägt und insbesondere in Turin zu heftigen Protestaktionen geführt hat. Besonders pikant und zugleich peinlich ist es ja wohl, dass das erste in Italien gegründete und über Jahrzehnte sehr aktive Goethe-Institut Turin 2024 seinen 70.Geburtstag gefeiert hätte und zeitgleich der in Turin stattfindende nationale "Salone del libro" deutsche Publikationen zum Thema haben wird.

Bei einer geplanten Schließung eines Goethe-Instituts ist es entscheidend, wie sehr sich Kommune, Region, einflussreiche Persönlichkeiten des kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens genauso wie unsere Partner und Kunden für seinen Erhalt energisch einsetzen. Als Beispiel sei hier das Goethe-Institut Genua erwähnt, das schon 1999 geschlossen werden sollte - was damals mit vereinten Kräften vor Ort verhindert werden konnte.

Dr. Karin Herrmann, München

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