Mainz:Dreyer rechnet mit weiterem Anstieg der Arbeitslosigkeit

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Malu Dreyer, Ministerpräsidentin, trägt eine Schutzmaske. (Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild)

Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) rechnet wegen der Corona-Krise in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg der...

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Mainz (dpa/lrs) - Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) rechnet wegen der Corona-Krise in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen. „Daher begrüße ich die beschlossene Erhöhung des Kurzarbeitergeldes und die Verlängerung des Arbeitslosengeldes um drei Monate“, teilte Dreyer am Donnerstag mit. Infolge der Corona-Krise sei die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz im April „saisonuntypisch stark“ angestiegen, wie das Arbeitsministerium erklärte.

Im April war die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als ein Fünftel gestiegen. Nach Angaben der Regionaldirektion waren im April 117 400 Menschen arbeitslos, das sind 14 700 oder 14,4 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Vor einem Jahr wurden 21 300 oder 22,2 Prozent Erwerbslose weniger gezählt. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,2 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 4,6 Prozent und vor einem Jahr 4,3 Prozent.

„Die Corona-Krise trifft die Betriebe und Beschäftigten in unserem Land hart“, teilte Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) mit. „Und sie kommt zu einer Zeit, in der sich die Arbeitswelt ohnehin bereits in einem Transformationsprozess befindet.“ Seit Beginn der Corona-Krise haben laut Arbeitsministerium 36 000 Unternehmen in Rheinland-Pfalz Kurzarbeit angezeigt. Besonders stark seien Gastgewerbe, Einzelhandel und Gesundheitswesen betroffen.

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland Dietmar Muscheid warnte vor einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit. „Es wird viele gut ausgebildete Fachkräfte brauchen, um nach der Krise wieder zu alter wirtschaftlicher Stärke zurückzufinden“, erklärte Muscheid und forderte zugleich Investitionen in neue Ausbildungsplätze und die „Vorbereitung einer Weiterbildung“. Zudem müssten Unternehmen unterstützt werden, die Azubis insolventer Betriebe zu übernehmen.

Die hohe Zahl der Kurzarbeit schockiere, so Muscheid. „Sie macht aber auch deutlich, dass sich das Netz der Kurzarbeit einmal mehr bewährt.“ Alleine in Rheinland-Pfalz bewahre es mehr als 400 000 Beschäftigte vor der Arbeitslosigkeit. „Der Damm Kurzarbeit hält und verhindert amerikanische Verhältnisse bei den Arbeitslosenzahlen. Wir müssen alles dafür tun, dass er nicht bricht.“

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