Ausbildung - Stuttgart:Mehr Flüchtlinge im Südwesten beginnen eine Ausbildung

Stuttgart (dpa/lsw) - Mehr als doppelt so viele Flüchtlinge wie im Vorjahr haben diesen Herbst im Südwesten eine Ausbildung begonnen. Rund 2300 Menschen aus den acht Hauptasylherkunftsländern und Gambia hätten eine Lehre angefangen, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Montag in Stuttgart. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (1000). Die Flüchtlinge arbeiteten etwa zu gleichen Teilen in den Bereichen Handwerk sowie Industrie und Handel.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Mehr als doppelt so viele Flüchtlinge wie im Vorjahr haben diesen Herbst im Südwesten eine Ausbildung begonnen. Rund 2300 Menschen aus den acht Hauptasylherkunftsländern und Gambia hätten eine Lehre angefangen, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Montag in Stuttgart. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (1000). Die Flüchtlinge arbeiteten etwa zu gleichen Teilen in den Bereichen Handwerk sowie Industrie und Handel.

Zu den acht Ländern zählen Afghanistan, Syrien, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Eritrea und Somalia. Das Ministerium war eigenen Angaben zufolge 2017 von rund 2000 ausbildungsbereiten Flüchtlingen ausgegangen - also jene, die über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen.

Die Politikerin warb für bessere Ausbildungschancen von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss. Schulen und Betriebe müssten noch mehr dafür tun, um ihnen den Weg in die Ausbildung zu ebnen, sagte Hoffmeister-Kraut. Denn Ausbildungsplätze gibt es in Baden-Württemberg genug: Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur waren zum September mehr als 7600 Lehrstellen unbesetzt - rund 9,7 Prozent aller Plätze. Mit 89 Bewerbern auf 100 Ausbildungsstellen bleibe der Südwest-Ausbildungsmarkt rein rechnerisch ein "Bewerbermarkt".

Gemeinsam mit ihren Bündnispartnern will Hoffmeister-Kraut deshalb Hauptschülern einen besseren Übergang von der Schule in die Ausbildung ermöglichen. Jugendliche sollten zum Beispiel besser über ihre Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt beraten werden. Von den Unternehmen fordert die Politikerin dagegen, die Stärken von Hauptschulabgängern mehr als bislang zu berücksichtigen.

Das ist den Gewerkschaften nicht genug. "Hauptschulabsolventen werden beim Übergang in die Ausbildung offensichtlich benachteiligt", sagte die Vize-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Baden-Württemberg, Gabriele Frenzer-Wolf. Ausbildungsbetriebe müssten ihre "Rosinenpickerei" beenden und ihre Rekrutierungsstrategien überdenken: "Die jungen Menschen sind ja auch noch nicht fertig, wenn sie die Ausbildung beginnen."

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