Hamburg:DGB: 31 Millionen unbezahlte Überstunden im Norden

Nürnberg/Kiel (dpa/lno) - Die Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein haben nach Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes im vergangenen Jahr rund 31 Millionen unbezahlte Überstunden angehäuft. Dadurch seien ihnen brutto etwa 750 Millionen Euro Lohn entgangen, teilte der DGB Nord am Dienstag mit. Zudem seien 300 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge nicht gezahlt worden.

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Nürnberg/Kiel (dpa/lno) - Die Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein haben nach Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes im vergangenen Jahr rund 31 Millionen unbezahlte Überstunden angehäuft. Dadurch seien ihnen brutto etwa 750 Millionen Euro Lohn entgangen, teilte der DGB Nord am Dienstag mit. Zudem seien 300 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge nicht gezahlt worden.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtete am Dienstag in Nürnberg, in Deutschland seien in den Betrieben im ersten Quartal 244,0 Millionen unbezahlte Überstunden geleistet worden. Hinzu kämen 260,8 Millionen bezahlte Überstunden. Das waren jeweils weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die schwächere Konjunktur habe die Zahl der Überstunden in den Betrieben leicht sinken lassen, gab das IAB an.

Arbeit muss bezahlt werden. Lohnklau geht gar nicht, das ist Betrug an den Arbeitnehmern“, sagte der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn, der Deutschen Presse-Agentur. „Daher ist es gut, dass der Europäische Gerichtshof dieser Praxis inzwischen einen Riegel vorgeschoben hat.“ Mit der Erfassung der Arbeitszeit könne besser kontrolliert werden, ob Ruhezeiten und tägliche Höchstarbeitszeiten eingehalten werden. „Das ist auch gut für die Gesundheit, denn permanenter Standby-Modus und Entgrenzung können ernsthafte Folgen für die Beschäftigten haben“, sagte Polkaehn. Die Flexibilität werde mit der Zeiterfassung nicht leiden. Statt mit der Stechuhr könnte man schließlich per Smartphone und App die Arbeitszeit dokumentieren. Für die Zeiterfassung müssten jetzt Lösungen her, sagte Polkaehn. „Politik und Unternehmen stehen in der Verantwortung.“

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