Medizin:Keime von Muttern

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Eine Mutter stillt ihren vier Monate alten Sohn. Auch über diesen Weg bekommen Säuglinge Bakterien übertragen, die wichtig sind für ihre Gesundheit. (Foto: Monika Skolimowska/dpa)

Die Zusammensetzung des Mikrobioms von Neugeborenen ist abhängig vom Geburtsweg. Doch ist auch bei Entbindungen per Kaiserschnitt eine günstige Bakterienmischung möglich?

Von Werner Bartens

Der Start ins Leben verläuft alles andere als steril. Auf seinem Weg ans Licht der Welt kommt ein Baby mit Abermillionen Keimen in Kontakt. Die Passage durch die Bakterienflora des Geburtskanals gilt jedoch keineswegs als bedrohlich, sondern - im Gegenteil - als stärkend und schützend. Das Baby nimmt unter der Geburt die Bakterien der Mutter auf und entwickelt auf dieser Grundlage sein eigenes Mikrobiom, also eine Vielfalt an Keimen im Darm, auf der Haut und anderswo. Ein optimaler Bakterienmix schützt im Idealfall vor Krankheit, stabilisiert den Stoffwechsel und die Verdauung und bewahrt vor Übergewicht. Um auch Kinder, die per Kaiserschnitt geboren werden, in diesen Genuss kommen zu lassen, werden in manchen Kliniken Vorkehrungen getroffen. Dazu wird während der Schnittentbindung eine Kompresse oder ein Tuch in die Vagina der Mutter gelegt. Mit dem dort gewonnenen Sekret wird das Neugeborene bald nach der Geburt abgetupft, um auf diese Weise die günstigen Keime zu übertragen.

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