Am 9. Juli, als die Corona-Zahlen noch sommerlich niedrig waren, schalteten sich Vertreter der Bundesländer zu einer eher unerfreulichen Videokonferenz zusammen. Das "Problem", so steht es in einem internen Protokoll des Bundesgesundheitsministeriums, das der SZ vorliegt: "Vor dem Hintergrund einer möglichen 4. Welle erhöht sich der Druck der Öffentlichkeit auf die Politik, auch mobile Luftreiniger für Klassenräume zu fördern, obwohl es hierfür keine sichere Evidenz für den Nutzen gibt."
Corona-Maßnahmen:Viele Luftfilter-Studien von Herstellern gesponsert
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700 Millionen Euro wurden für mobile Luftreiniger in Schulen bereitgestellt - begleitet von massivem öffentlichen Druck. Ihr größter Verfechter ist ein Physiker, der für etwa zehn Hersteller arbeitet. Ein Problem sieht er darin nicht.
Von Markus Grill, Leonard Scharfenberg und Berit Uhlmann
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