Potsdam:Kassenärztliche Vereinigung: Praxen werden schließen müssen

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Desinfektionsmittel, Mundschutz und Einmalhandschuhe. (Foto: Barbara Gindl/APA/dpa/Symbolbild)

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) schlägt wegen fehlender Schutzausrüstung im Kampf gegen die Corona-Pandemie Alarm. "Wenn die Ware nicht bald...

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Potsdam (dpa/bb) - Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) schlägt wegen fehlender Schutzausrüstung im Kampf gegen die Corona-Pandemie Alarm. „Wenn die Ware nicht bald kommt, werden Praxen schließen“, erklärte der Vorsitzende der Vereinigung, Peter Noack, am Dienstag in Potsdam. „Dann können wir die ambulante Versorgung der Brandenburgerinnen und Brandenburger nicht mehr garantieren.“

Statt der zugesagten großen Zahl an hochwertigen Schutzmasken seien vom Bund bislang fast ausschließlich OP-Masken geliefert worden, kritisierte Noack. „Wir warten händeringend auf die von der Bundesebene angekündigten Lieferungen und auf die von uns selbst bestellten Schutzartikel für die Kolleginnen und Kollegen.“ Die Situation in den Arztpraxen sei höchst angespannt. „Es fehlt an notwendigen Schutzartikeln, wie Masken, Kitteln und Brillen.“

Am Sonntag hatte das Brandenburger Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass die erste größere Lieferung an Schutzausrüstung vom Bund eingetroffen sei. Es handelte sich demnach unter anderem um: 188 000 Operationsmasken und 2840 Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 und 960 der Kategorie FFP3. Die OP-Masken böten allerdings keinen ausreichenden Eigenschutz vor einer Ansteckung.

Hunderte niedergelassene Ärzte hätten sich bereits wegen fehlender Schutzausrüstung gemeldet. „Wir sind sehr intensiv dabei, weltweit im Wettbewerb mit viel größeren Organisationen als wir es sind, an Schutzartikel für unsere Ärzte zu kommen.“ Eine von der KV Brandenburger finanzierte und organisierte Lieferung von rund 50 000 Atemschutzmasken war bereits vor einigen Tagen eingetroffen.

Die niedergelassenen Ärzte seien praktisch der „Schutzwall“ vor dem Krankenhaus. „Wenn das nicht funktioniert, werden die Krankenhäuser überlaufen“, betonte Noack. „Das treibt uns um, das bereitet uns schlaflose Nächte.“ Die KVBB wünsche sich, dass die Politik in der Corona-Krise die 3200 Brandenburger Arztpraxen mehr auf dem Schirm habe und nicht nur die Krankenhäuser.

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