Vor drei Wochen traf es den ersten Patienten von Michael Sabranski, vor einigen Tagen den zweiten. Beide brauchten ein Medikament, um ihre HIV-Infektion in Schach zu halten, beide konnten es nicht mehr erhalten. Der Arzt, der in einer großen Hamburger HIV-Schwerpunktpraxis arbeitet, musste sie auf neue Präparate umstellen. Denn immer mehr Apotheker stehen vor leeren Schubladen, in denen sich eigentlich das Medikament mit dem komplizierten Namen Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil befinden sollte. Die Wirkstoffkombination wurde ursprünglich unter dem Handelsnamen Truvada zugelassen. Mittlerweile gibt es preiswerte Nachahmerpräparate - wenn die Apotheke sie denn noch vorrätig hat.
Medikamentenmangel:"Die Lage ist nirgendwo so dramatisch wie in Deutschland"
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Ein wichtiges HIV-Medikament ist knapp. Experten befürchten, dass sich deshalb wieder mehr Menschen infizieren. Und das Problem sei zum Teil hausgemacht.
Von Berit Uhlmann
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