Werne:Pflegerat NRW lehnt landesweiten Aufnahmestopp in Heimen ab

Eine Pflegerin hält in einem Altenheim die Hand einer Bewohnerin. (Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild)

Werne/Bochum - Einen flächendeckenden Aufnahmestopp in Altenheimen zum Schutz vor einer Coronavirus-Ansteckung der besonders gefährdeten Senioren lehnt der...

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Werne/Bochum - Einen flächendeckenden Aufnahmestopp in Altenheimen zum Schutz vor einer Coronavirus-Ansteckung der besonders gefährdeten Senioren lehnt der Pflegerat Nordrhein-Westfalen ab. „Das würde unser Problem ja nur verlagern, denn dahinter steckt ja immer eine Person, die der Pflege bedarf. Wir können ja nicht einfach sagen, „ich versorge dich jetzt nicht“, sagte der Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Pflegerats am Dienstag, Ludger Risse.

„Ein Aufnahmestopp kann in einzelnen Einrichtungen vielleicht mal helfen, aber wir müssen da Augenmaß walten lassen“, sagte Risse weiter. Dem insgesamt unter Druck stehenden Pflegesystem sei nicht geholfen, wenn Patienten aus den Krankenhäusern nicht entlassen werden können, weil ihre pflegerische Versorgung im Anschluss nicht gewährleistet sei.

In vielen Einrichtungen der Altenhilfe, aber auch in den ambulanten Diensten habe sich der Mangel an Schutzausrüstung, etwa Kittel oder Mundschutze, inzwischen dramatisch zugespitzt. „Wenn es überhaupt noch Material gibt, dann ist bei den meisten das Ende schon in Sicht“, sagte Risse.

Nachdem in einer Einrichtung im niedersächsischen Wolfsburg 17 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind, hat das Land Niedersachsen einen Aufnahmestopp verhängt. Bundesweit melden immer wieder Senioreneinrichtungen hohe Zahlen an Infizierten - und in der Folge auch häufig Todesfälle. So starben nach Angaben der Stadt Bochum allein einer dortigen Einrichtung fünf Bewohner nach einer Infektion mit dem Coronavirus.

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