Neubrandenburg:Seenplatte-Kreis: Labore schaffen PCR-Test-Analyse kaum noch

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Ein Schild mit dem Schriftzug „Corona-Testzentrum“ weist auf ein Abstrich-Zentrum des Krankenhaus Stralsund hin. (Foto: Stefan Sauer/dpa)

Der rasante Anstieg der Corona-Infektionen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bringt die Labore an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit. Sie kämen mit...

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Neubrandenburg (dpa/mv) - Der rasante Anstieg der Corona-Infektionen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bringt die Labore an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit. Sie kämen mit der Analyse der PCR-Tests kaum noch hinterher, teilte die Leiterin des Gesundheitsamtes, Cornelia Ruhnau, am Montag mit. „Es kann bisweilen bis zu 48 Stunden dauern, bevor das Ergebnis beim Gesundheitsamt vorliegt.“ Menschen, die sich angesteckt haben, hätten jetzt weit mehr Kontakte, als bei der Pandemie-Welle im Januar dieses Jahres. „Die Infektionsverbreitung kann so nicht mehr eingedämmt werden.“

Dem Landkreis drohen weitere Einschränkungen, da er sich als erster in MV bereits seit dem 22. November in der Warnstufe Rot der landeseigenen Corona-Warnampel befindet. Rot wird angezeigt, wenn die Hospitalisierungsinzidenz - die Zahl der Krankenhauseinweisungen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen - den Wert von 9 überschreitet. Wird nach frühestens sieben Tagen in dieser Stufe eine drohende Überlastung des Gesundheitswesens festgestellt, kann zum Beispiel der Kultur- und Freizeitbereich komplett geschlossen werden, wie ein Sprecher der Staatskanzlei erklärte. Auf der Intensivstation des Dietrich-Bonhoeffer-Krankenhauses in Neubrandenburg sind bereits alle 30 verfügbaren Betten belegt.

In der vergangenen Woche seien im Seenplatte-Kreis an 40 Schulen und 13 Kindereinrichtungen Corona-Infektionen gemeldet worden, so Ruhnau weiter. Besonders auffällig sei das Infektionsgeschehen bei Sportgruppen und Chören. Auch Ansteckungen in Senioren- und Pflegeheimen spielten zunehmend eine Rolle.

Ruhnau appellierte, Kontakte so weit wie möglich zu vermeiden, etwa Feiern oder sonstige Zusammenkünfte. „Sonst schaffen wir es nicht, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen.“ Ein weiteres Problem seien die Arbeitswelt und die Kontakte der Kollegen untereinander. „Häufige Infektionsorte sind Weiterbildungen und Versammlungen.“ Auch solle jeder überlegen, ob er wirklich dringend zum Arzt gehen müsse oder ob eine Regeluntersuchung vielleicht verschoben werden könne. „Denn im Wartebereich lässt sich nicht immer der notwendige Abstand wahren.“

© dpa-infocom, dpa:211129-99-190084/2

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