Mainz:Weiterer Corona-Impfstoff eingetroffen: Noch Fragen offen

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Eine Mitarbeiterin des Impfteams überprüft eine Spritze mit dem Impfstoff gegen Covid-19. (Foto: Thomas Frey/dpa Pool/dpa/Archivbild)

Die ersten 1250 Menschen in Rheinland-Pfalz sind am Sonntag wie geplant gegen das Coronavirus geimpft worden. Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten bei den...

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Mainz (dpa/lrs) - Die ersten 1250 Menschen in Rheinland-Pfalz sind am Sonntag wie geplant gegen das Coronavirus geimpft worden. Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten bei den Bewohnern und Beschäftigten der Altenheime seien nicht bekannt geworden, sagte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Stefanie Schneider, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Wie erwartet sei am Montag eine weitere Lieferung von knapp 25 000 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer eingetroffen. An diesem Mittwoch werden weitere rund 34 000 Dosen erwartet. Diese Menge solle dann im Januar jede Woche zur Verfügung stehen. Jeder Mensch braucht zwei Dosen, die in der Regel innerhalb von drei Wochen gespritzt werden.

Wie viele Menschen am Montag gepikst werden sollten, und wie viele mobile Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes dafür unterwegs waren, stand zunächst aber nicht fest. Nach den Vorgaben des Bundes werden in Rheinland-Pfalz zunächst Menschen geimpft, die ein sehr hohes Risiko haben, schwer am Coronavirus zu erkranken oder daran zu sterben. Dies soll in einem ersten Schritt über mobile Impfteams in stationären Einrichtungen der Pflege geschehen.

Die Bereitschaft der Beschäftigten in den Pflegeheimen für die Corona-Impfungen sei bisher aber nicht sehr hoch, sagte Landesimpfkoordinator und Gesundheitsstaatssekretär Alexander Wilhelm (SPD) dem SWR. Es müsse da noch Gespräche mit den Einrichtungen geben, um die Akzeptanz zu steigern. Bei den Heimbewohnern dagegen sei die Bereitschaft „sehr hoch“.

Die Impfungen in den Pflegeeinrichtungen sollten bis zum 1. Januar weiter gehen. Dann kämen die Mitarbeiter in den Krankenhäusern an die Reihe. Er hoffe, dass die 31 Impfzentren spätestens Mitte Januar mit dem Impfen starten könnten, sagte Alexander. Zunächst sind dann die Menschen über 80 Jahre an der Reihe. Das Mainzer Impfzentrum hat die Abläufe unterdessen schon einmal mit 50 Freiwilligen der Feuerwehr getestet, wie die Stadt berichtete. Alle vorgesehenen Stationen des Impfprozesses seien entsprechend der zeitlichen und formalen Vorgaben durchlaufen worden.

Der stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Günther Schartz forderte die Landesregierung auf, die Alten- und Pflegeheime bei den Impfungen personell und organisatorisch zu unterstützen. „Es reicht nicht, dies alleine den örtlichen Heimleitungen und den Hilfsorganisationen zu überlassen und wenn es Probleme gibt, letztendlich die Pflegegesellschaft als Dachorganisation der Heime oder die Organisatoren der Kreise und Städte in der Verantwortung zu sehen“, kritisierte Schartz, der auch Vorsitzender des Landkreistages ist. Zwar gebe es Rundschreiben des Landes an die Heime, aber viele Detailfragen seien unklar. Zahlreiche Heime seien doppelt gefordert, mit den Vorbereitungen der Impfungen und gleichzeitig der Bewältigung vieler Infektionen.

Unklar sei zudem, wie der von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) angekündigte Personalpool „Helfende Hände“ ausgestattet sei, kritisierte Schartz. Dreyer habe diesen angekündigt, um die Heime zu unterstützen.

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Christian Baldauf, forderte die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf, „schnell eine Kampagne zur Impfaufklärung zu starten“. „ARD und ZDF müssen gerade in dieser schwierigen Lage ihrem Auftrag gerecht werden“, sagte Baldauf in Mainz. „Zur Grundversorgung gehört auch der Anspruch der Bürgerinnen und Bürger auf umfassende Wissensvermittlung.“ Notwendig sei jetzt in der Hauptsendezeit die klare Botschaft „Impfen rettet Leben“, verbunden mit einer breit angelegten Aufklärungs- und Informationskampagne.

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