Frankfurt am Main:Ärztevertreter begrüßen Impf-Vorschlag für Jugendliche

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Eine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Illustration)

Ärztevertreter in Hessen haben die Pläne von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) begrüßt, Jugendliche bevorzugt in Arztpraxen gegen das Coronavirus impfen...

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Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe) - Ärztevertreter in Hessen haben die Pläne von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) begrüßt, Jugendliche bevorzugt in Arztpraxen gegen das Coronavirus impfen lassen. „Wir sehen darin große Vorteile“, sagte Christian Sommerbrodt vom Vorstand des Hausärzteverbandes am Freitag in Wiesbaden. Bei sehr jungen Menschen seien oftmals umfangreiche Voruntersuchungen notwendig, die die regionalen Impfzentren aus organisatorischen Gründen nicht anbieten könnten.

„Gerade bei Kinder- und Jugendlichen, deren Risiko ernsthaft an Covid-19 zu erkranken, sehr gering ist, bedarf es intensiver Beratung und Abwägung von Nutzen und Risiko“, sagte auch ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) am Freitag in Frankfurt. In erster Linie sollten allerdings vor allem die Praxen der Kinder- und Jugendärzte die Impfungen durchführen - dann erst die Hausärzte.

Bouffier hatte am Donnerstagabend nach der Bund-Länder-Schalte die neuerliche Position Hessens bekanntgegeben. In den Impfzentren sollen demnach weiterhin „zuerst die Menschen geimpft werden, die auf der Priorisierungsliste stehen“, sagte er. Bei den Hausärzten hätten nach Aufhebung der Priorisierung am 7. Juni alle Impfwilligen die Möglichkeit, sich impfen zu lassen - auch die 12- bis 16-Jährigen.

Man gehe davon aus, dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA „in Kürze“ den Impfstoff von Biontech für diese Altersgruppe zulasse. „Diese Impfungen sind natürlich auch abhängig von der weiteren Menge des zugeteilten Impfstoffs und der medizinischen Einschätzung der Ärzte“, sagte Bouffier. Weder der Schulbesuch noch eine Urlaubsreise bei Jugendlichen werde von Impfungen abhängig sein.

Hessen beteiligt sich Bouffier zufolge mit drei Impfzentren an einem Modellversuch zum digitalen Impfpass. Das elektronische Zertifikat soll bis Anfang Juli eingeführt werden. „Dieser digitale Impfpass wird eine Erleichterung sein“, sagte Bouffier.

Die KV hatte Mitte Mai die ursprüngliche Haltung der Landesregierung kritisiert, die Impfungen der Kinder- und Jugendlichen in den regionalen Impfzentren zu organisieren. In Hessen kommen laut KV rund 200.000 Kinder für eine Impfung in Frage.

© dpa-infocom, dpa:210528-99-775992/3

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