Gesundheit - Berlin:Spielplätze in Friedrichshain-Kreuzberg schließen

Berlin
Eine mit Absperrband versehene Schaukel. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Ob die Spielplätze geschlossen werden sollen, ist in Berlin hochumstritten. Der Senat hat das nicht angeordnet - während Schulen und Kitas wegen der Corona-Pandemie genauso dicht sind wie Bars, Clubs, Turnhallen oder Schwimmbäder. Am Donnerstag gab das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bekannt, dass die Spielplätze dort vorübergehend geschlossen werden. Die Entscheidung sei auf Empfehlung des Amtsarztes im Bezirk gefallen und zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie wichtig.

"Mit der Sperrung der Spielplätze des Bezirks folgen wir der Empfehlung der Bundesregierung: Soziale Kontakte sind so weit wie möglich zu reduzieren", heißt es in der Mitteilung. "Die für Leib und Leben drohende Gefahr durch das Virus wurde als schwerwiegender eingeschätzt als eine zeitlich beschränkte Sperrung."

Am Mittwoch hatten bereits mehrere Berliner Bezirke die Schließung der Spielplätze angeordnet. Das gilt für Spandau, Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Mitte und Reinickendorf. Diese Bezirke setzen sich damit von der Senatslinie ab, die Plätze zunächst offenzuhalten. Im Bezirk Lichtenberg schließen die Spielplätze ebenfalls, wie es am Donnerstag hieß. In Pankow sollen sie offen bleiben, hatte ein Sprecher am Mittwoch gesagt. Damit hat sich inzwischen die Mehrheit der zwölf Bezirke für eine Schließung entschieden.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) erklärte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Landesregierungen von Berlin und Brandenburg am Mittwoch in Potsdam, Menschen müssten in einer Millionenstadt wie Berlin die Möglichkeit haben, ins Freie zu gehen. Außerdem ließen sich nicht alle Spielplätze abriegeln. Und auch Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte bei der Senats-Pressekonferenz am Dienstag noch ausdrücklich dafür plädiert, Spielplätze offen zu halten.

CDU-Fraktionschef Burkard Dregger kritisierte diese Haltung scharf: "Es ist ein Fehler, nicht entschieden zu handeln", sagte er am Donnerstag. Um die Infektionskette des Virus zu unterbrechen, sei es wichtig, Menschenansammlungen zu vermeiden - auch auf dem Spielplatz. Es dürfe nicht sein, dass Kinder, die nicht mehr in die Kita gingen, sich dort anstecken könnten.

Die CDU fordert daher eine Schließung aller Spielpätze - auch wenn das für Familien eine Belastung sei, wie Dregger einräumte. Auch die Berliner FDP-Fraktion fordert, sämtliche Spielplätze zu zuzumachen. Es sei nicht realistisch, dass Kinder dort mit dem nötigen Sicherheitsabstand spielen würden, teilte sie am Donnerstag mit.

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