Carolyn Bertozzi sieht etwas müde aus. Zwischen Stockholm und der Universität Stanford sind es neun Stunden Zeitverschiebung, in Schweden hat die Königliche Akademie der Wissenschaften am Vormittag über die Vergabe des diesjährigen Chemie-Nobelpreises entschieden. Das heißt: Die Juroren haben ihre Preisträgerin, die sich die Auszeichnung mit Barry Sharpless vom Scripps Forschungsinstitut in San Diego und Morten Meldal von der Universität Kopenhagen teilt, wohl aus dem Bett geklingelt. Trotzdem hat die 56-jährige Biochemikerin sich live zur Nobel-Pressekonferenz zugeschaltet. Ob sie immer noch unter Schock stehe nach dem Telefonanruf, wird sie von Johan Åqvist gefragt, dem Vorsitzenden des Nobel-Komitees: "Schock ist noch eine Untertreibung", sagt sie.
Chemie-Nobelpreis:Ein Zwei-Komponenten-Kleber für Moleküle
Lesezeit: 3 Min.

Carolyn Bertozzi, Morten Meldal und Barry Sharpless erhalten den Chemie-Nobelpreis für Methoden zum Molekülaufbau. Sie haben die Medikamentenentwicklung enorm beschleunigt - und können noch viel mehr.
Von Michael Brendler

Nobelpreis für Physik:Der Spuk ist real
Die Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger, John Clauser und Alain Aspect haben gezeigt, dass die Welt wirklich so seltsam ist, wie es die Quantenphysik beschreibt - und zugleich die Grundlage für Quantencomputer und Quantenverschlüsselung gelegt.
Lesen Sie mehr zum Thema