Gadgets:So sieht die Zukunft aus

Zähneputzen in zehn Sekunden, Fahrradlichter ohne Akku und Reibung, Internet, das keinen Empfang braucht: Diese Hightech-Gadgets sollen unser Leben verändern.

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(Foto: Amabrush)

Ein besseres Leben soll die neueste Technik möglich machen, so lautet das Heilsversprechen. Oder zumindest ein einfacheres, bequemeres, cooleres. Schnarchen wird einfach abgestellt, intelligente Töpfe ziehen Pflanzen groß, und eine Kamera passt auf das Haustier auf. Einige Ideen werden scheitern, andere den Alltag verändern. Die spannendsten Gadgets im Überblick. Zähneputzen in zehn Sekunden Sie sieht aus wie ein Schnuller, soll aber das Zähneputzen vereinfachen: die Amabrush. Die Zahnbürste besteht aus kleinen, weichen Silikonbürsten und erinnert an eine Zahnspange. Per Knopfdruck vibriert das Gerät und soll alle Zähne gleichzeitig reinigen - in zehn Sekunden. Über einen Aufsatz werden kleine Mengen Zahnpasta für jeden Zahn freigesetzt. Das Mundstück hält etwa drei bis sechs Monate, also etwa wie eine normale Zahnbürste, die man nach drei Monaten wechseln sollte. Nutzer können die Amabrush mit dem Smartphone (Android und iOS) verbinden, um die Vibrationseinstellungen anzupassen oder die Putzzeit zu ändern.

Nachrichten verschicken, auch ohne Funkturm

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(Foto: Sonnet)

Das Smartphone nehmen wir überall hin mit. Aber was, wenn es keinen Funkturm in der Nähe gibt, etwa auf Wanderungen im Hinterland? Dort soll Sonnet helfen, ein sechseckiges Gerät zum Mitnehmen. Das eigene Smartphone wird per Wlan mit dem Sonnet verbunden. So soll das Handy wieder Nachrichten oder den GPS-Standort verschicken können - auch wenn eigentlich keine mobile Daten verfügbar sind. Das Gerät könnte nicht nur bei einem Hurrikan oder in den Alpen helfen, auch auf überfüllten Events soll es Verbindungen ermöglichen, wenn viele Menschen das Netz blockieren. Es gibt aber ein Problem: Der Empfänger braucht auch ein Sonnet. Das System funktioniert wie ein modernes Walkie Talkie: Per Langwelle werden andere Sonnet-Geräte im Umkreis von bis zu 15 Kilometern gesucht und die Daten darüber weitergeleitet. Ist ein Gerät mit dem internet und mit einem Sonnet verbunden, dann haben auch die anderen Geräte im Netzwerk Zugriff auf die Verbindung - sie könnte nur recht langsam sein.

Pullover mit eingebauter Heizung

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(Foto: Polar Seal)

Die Pullover von Polar Seal haben zwei beheizbare Zonen auf dem Rücken, die acht Stunden lang bis zu 50 Grad Wärme abgeben sollen. Das Gadget soll dafür sorgen, dass Sportler beim Laufen, Ski- und Fahrradfahren in der Kälte nicht frieren. Gesteuert werden die Heiz-Zonen über zwei wasserdichte Buttons, die in den linken Ärmel eingenäht sind. Die Energie dazu kommt über eine Powerbank in der Tasche, die normalerweise Smartphones unterwegs aufladen. Die Powerbank muss separat gekauft werden, die meisten erhältlichen Modelle sollen mit dem Pullover funktionieren.

Fahrradlicht dank Magneten

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(Foto: Reelight)

Die CIO-Lampe soll Fahrradfahrern den Weg erleuchten, ohne große Reibungsverluste und ohne Batterien. Dazu wird sie unten am Rahmen neben Vorder- oder Hinterrad angebracht und ein Magnet in die Speichen eingesetzt. Die Drehung des Rads erzeugt ein Spannungsfeld, die Lampe wird durch die Kraft des Magneten betrieben. Das reicht zwar nur für ein Blinken, aber immerhin speichert CIO die Energie und blinkt auch, wenn das Rad steht, noch zwei Minuten. Allerdings ist das Gadget in dieser Form nicht für Deutschland gedacht: Hierzulande dürfen Fahrradlampen nämlich nicht blinken, damit Auto- oder Fahrradfahrer nicht irritiert werden. Der Hersteller hat daher auch dauerhaft leuchtende Lampen mit größeren Magneten im Angebot.

Die selbstheizende Tasse

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(Foto: Glowstone)

Nie mehr kalter Kaffee - das verspricht Glowstone, eine Tasse, die sich selbst warmhält. Das Getränk soll auf etwa 60 bis 65 Grad gehalten werden, laut Herstellerfirma die beste Trinktemperatur. Die Tasse wärmt automatisch, sobald ein Getränk eingefüllt wird, es sind keine Buttons vorhanden. Solange es heiß ist, schimmert sie unten rot. Die Erwärmung hält allerdings nur für eine Stunde. Die Tasse kann einfach in die Spülmaschine gestellt werden. Die Glowstone-Tasse wird kabellos aufgeladen, das Ladegerät ist zugleich ein Untersetzer

Selfies aus der Luft

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(Foto: AirSelfie)

Ein Selfie ist sowas von 2013? Nicht wenn man es mit einer Drohne kombiniert. Airselfie ist dem Hersteller zufolge die kleinste fliegende Kamera der Welt und soll Selfiesticks und müde Arme überflüssig machen. Per App für Android oder iOS steuert der Nutzer die kleine Drohne und kann die Selfies sofort in sozialen Netzwerken teilen - sonst wären Selfies ja sinnlos. Die Kickstarter-finanzierte Kamera ist in eine Smartphone-Hülle integriert, die gleichzeitig als Ladegerät fungiert.

Der Roboterfreund

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(Foto: leahverwey.com)

Roboter sollen eigentlich gehorchen und möglichst zuverlässig Befehle ausführen. Cozmo hat allerdings eine eigene Persönlichkeit. Der kleine Spielzeugroboter ist offensichtlich an den Hauptdarstellern aus dem Pixar-Film Wall-E angelehnt. Dazu gehören drei leuchtende Würfel, mit denen Cozmo zum Beispiel Türme baut. Wenn er will, kann er diesen Turm auch wieder umwerfen. Highlight des Roboters sind seine Augen, mit denen er Emotionen ausdrückt. Zusammen mit mechanischen Geräuschen entsteht seine Persönlichkeit. Auch Spiele mit Menschen sind möglich: Wer drückt als erstes auf den Würfel, sobald dieser blau leuchtet - Mensch oder Maschine? Cozmo ärgert sich lautstark, wenn er verliert. Der Roboter reagiert auf seine Umwelt und setzt zurück, wenn er sich der Tischkante nähert oder reagiert, wenn ein Mensch mit seinen Fingern vor ihm herumspielt.

Schutz vor Lebensmittelvergiftung

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(Foto: FoodSniffer)

Ob das Mett vom letzten Samstag im Kühlschrank noch gut ist? Das weiß der Foodsniffer, der erkennen soll, ob roher Fisch oder rohes Fleisch noch genießbar ist. Nutzer müssen das Gerät nur an das Fleisch halten und per Smartphone eine Analyse starten. Die passende App dazu gibt es für Android-Handys und iPhones. Foodsniffer analysiert die Luft um das Fleisch herum und zeigt schließlich an, ob man es Medium verzehren kann, gut durchbraten oder doch besser in die Tonne werfen sollte. Das Gadget funktioniert mit Schweine- und Rindfleisch, Hähnchen sowie Fisch und Meeresfrüchten.

Gärtnern für Anfänger

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(Foto: Click And grow)

Die intelligenten Töpfe von Click and Grow sollen das Gärtnern einfacher machen. Wer nicht mit einem grünen Daumen gesegnet ist, muss demnach nur den Topf mit Strom verbinden und Wasser im Tank nachfüllen, der Rest soll fast von alleine funktionieren. Das Einsteigerset beinhaltet eine höhenverstellbaren Lampe, die der Gärtner an die Größe der Pflanzen anpassen kann. Im Einsteigertopf ist Platz für drei Pflanzen, die über den Shop des Herstellers nachbestellt werden können. Die Pflanzen werden in einem speziellen Container samt Erde in den Topf gegeben und "reingeklickt", daher der Name des intelligenten Topfes. Passende Nährstoffe in der Erde sollen das Wachstum der Pflanze verbessern.

Zwei in eins

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(Foto: Ringclock)

Viele Produkte entstehen, indem der Erfinder zwei bekannte Gegenstände kombiniert. So auch in diesem Fall: Die Ringclock ist ein Schmuckstück für den Finger mit eingebauter Uhr. Blaue oder orange LEDs zeigen Stunden, Minuten und Sekunden auf drei Ebenen an. Die Anzeige lässt sich drehen, während der Rest des Rings am Finger bleibt. So muss der Träger nicht umständlich nach der Zeit suchen. Aufgeladen wird das Gadget mit einem Induktionsladegerät, das an eine fliegende Untertasse erinnert. Glaubt man dem Hersteller, soll der Akku im Ring drei Jahre halten.

Liegetisch

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(Foto: Altwork/PR)

Schreibtische, an denen gesessen oder gestanden werden kann, kennen wir. Diese Schreibstation geht einen Schritt weiter: Die Altwork Station kann zwar auch im Sitzen und Stehen eingesetzt werden, aber es gibt zudem die Möglichkeit, im Liegen zu arbeiten. Der Laptop, der neben dem Bildschirm eingehakt werden kann, bewegt sich einfach mit, bis über den Kopf. Rein optisch erinnert das an eine Mischung aus Zahnarztstuhl und Großelternsessel, nur eben fürs Büro. Dieser Schreibtisch versucht, das Arbeiten im Liegen gesellschaftsfähig zu machen.

Der Hundeunterhalter

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(Foto: Furbo/PR)

Furbo sieht aus der Ferne wie eine Mischung aus Aromaöl-Lampe und Luftbefeuchter aus. Wer näherkommt, sieht die eingebaute Kamera, die den Hund beobachten und bei Abwesenheit des Herrchens dessen Rolle übernehmen soll. Das Gerät kann Fotos und Videos machen und live ins Internet streamen. So ist es auch aus der Ferne möglich zu sehen, was das Tier daheim so treibt. Audio funktioniert in beide Richtungen: Der Hund kann also auch sein Herrchen hören, nicht nur umgekehrt. Und mit dem "Treat Popper" springt auch mal ein Leckerli raus (im Wortsinn). Furbo wirbt allerdings nicht nur damit, dass das Gerät der optimale Hundesitter ist. Nein, mit der Videofunktion kann der Hund auch zum nächsten viralen Star werden! Wenn das mal kein Verkaufsargument für die Vine-Generation ist. Mit dem Tier um den Block gehen kann das Gerät übrigens nicht.

Neuerfindung des Rades

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(Foto: GeoOrbital)

Der Motor kommt beim E-Bike von GeoOrbital nicht an den Rahmen, sondern in den Reifen. So lässt sich jedes Rad in wenigen Minuten aufrüsten, nur das Vorderrad muss ausgetauscht werden. Angetrieben wird das Rad mit einer Lithium-Ionen-Batterie. Alleine kann das Fahrrad etwa 32 Kilometer pro Stunde schnell fahren, je nach Reifengröße 32 bis 48 Kilometer weit. Wer mittritt, erhöht die Reichweite auf bis zu 80 Kilometer. Geladen werden kann die Batterie über USB. Sie kann zugleich selbst als Ladegeräte dienen, etwa fürs Smartphone.

Check-In ganz einfach

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(Foto: Rimowa/PR)

Der lange Zettel, der am Flughafen an den Koffer geklebt wird, könnte bald Vergangenheit sein. Zumindest bei einigen neuen Modellen von Rimowa ist er nicht mehr nötig - dank elektronischem Gepäckanhänger. Per App kann das kleine E-Ink-Display mit allen nötigen Informationen bespielt werden. Dafür muss allerdings die Fluglinie mitspielen und ihre Daten zur Verfügung stellen. Bislang unterstützt nur die Lufthansa diese Technik, United testet sie noch. Setzt sich das Modell durch, müssen Reisende fürs Einchecken nicht mehr in einer langen Schlange warten - der Koffer wird dann am Flughafen nur noch abgegeben, menschliche Interaktion mit dem Koffer ist nicht mehr nötig.

Für mehr Bettruhe

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(Foto: Nora/PR)

Schnarchen ist schlimm für alle Beteiligten: den Schnarcher, der sich Vorwürfe anhören und schlimmstenfalls nächtliche Schläge einstecken muss, und den Partner, der vom lauten Schlaf geweckt wird. Nora will dieses Problem lösen, ohne irgendwen dafür aufzuwecken. Dafür wird eine kleine, flache Einlage unter das eigentliche Kissen gelegt. Das Zusatzgerät, das ein bisschen aussieht wie eine Computermaus, kommt auf den Nachttisch. Wenn es Schnarchgeräusche registriert, aktiviert es eine kleine Pumpe, die in einer Box auf dem Boden neben dem Bett steht, die Einlage aufbläst - und damit das Kissen bewegt. Durch die Bewegung sollen sich die Muskeln im Hals entspannen und das Schnarchen aufhören. Dann ist hoffentlich Ruhe.

Personalisiertes Hören

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(Foto: Nura/PR)

Ein Mini-Ohrstecker im Inneren eines großen Kopfhörers, so sieht Nura aus. Der Kopfhörer will Hören persönlich und besser machen. Die Technologie im Inneren der Ohrstecker misst, wie der Nutzer hört. Das dauert ungefähr 30 Sekunden. Die Musik, die danach abgespielt wird, wird an die Ergebnisse der Hörmessung angepasst, als säße ein Mini-Equalizer mit im Ohr. Die Kopfhörer sollen den Träger wiedererkennen - in weniger als zwei Sekunden. Setzt jemand anders den konfigurierten Kopfhörer auf, kann die Musik für ihn völlig anders (und schief) klingen. Deshalb sollten sich Nutzer schnell ein eigenes Audio-Profil anlegen.

Wecker für besonders Harte

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(Foto: Shock Clock/PR)

Wecker überhört und weitergeschlafen? Oder zu oft den Snooze-Knopf gedrückt und dann zu spät gekommen? Die Shock Clock soll solche Szenarien verhindern. Erklärtes Ziel des Herstellers ist, aus jedem Nutzer einen Morgenmenschen zu machen. Der Wecker wird wie eine Uhr am Armband getragen. Zuerst vibriert es nur, ohne Ton und recht sanft. Die nächste Stufe ist schon etwas extremer: Lautes, irritierendes Gepiepe kommt dazu. Wenn das immer noch nicht reicht, um aufzuwachen? Dann gibt's einen Stromschlag - oder netter ausgedrückt: eine leichte elektrische Stimulation. Die Idee dahinter: Der Körper hat Angst vor dem Strom, und wacht deshalb schon bei der Vibration auf. Pawlow lässt grüßen - und das am frühen Morgen.

Sicherer radeln

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(Foto: Lumos/PR)

Zum Abbiegen den Arm raus, beim Bremsen darauf hoffen, dass der Hintermann auch langsam macht und immer darauf achten, dass die Glühbirne in der Fahrradlampe noch funktioniert - das ist Radfahren heute. Lumos soll das einfacher machen und Fahrradfahren sicherer. Der Fahrradhelm hat ein Vorderlicht und ein rotes Rücklicht in Form eines Warndreiecks. Mit einer kleinen Fernbedienung am Lenker können die Blinker - gelb leuchtende Pfeile - eingeschaltet werden. Beim Bremsen werden automatisch die roten Bremslichter aktiviert. Der Helm ist wasserdicht und hat eine wiederaufladbare Batterie.

"Fernbedienung" fürs Ohr

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(Foto: Here Active Listening/PR)

Kopfhörer oder Ohrenstöpsel blenden Töne aus, Hörgeräte verstärken sie, Here Active Listening verspricht noch mehr: Die "Fernbedienung" fürs Ohr soll im Alltag bestimmte Geräusche lauter und leiser stellen, wie es bisher nur im Studio ging. Die kabellosen Kopfhörer sitzen im Ohr und werden mit einer Smartphone-App verbunden, über die Geräusche kontrolliert werden können: Bass aufdrehen, Babygeschrei ausblenden, die Fahrtgeräusche der U-Bahn verringern, Hintergrundgespräche leiser drehen. Die erste Zielgruppe steht bereits fest: Musikliebhaber, die auch auf Live-Konzerten den bestmöglichen Sound haben wollen.

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