Modus: Distanzschüsse
Spiel: Juventus Turin - Inter Mailand, 1:4 nach Verlängerung
Inters Mauro Icardi zieht von der Strafraumgrenze ab, unhaltbar fliegt der Ball an die Unterkante der Latte und von dort ins Tor. Ein schöner Treffer! Trotzdem flucht Icardis Couch-Coach vor der Konsole. Icardi stand bei seinem Abschluss mit einem Fuß bereits im Strafraum, das Tor zählt "nur" einfach. Hätte er außerhalb gestanden, hätte es gleich zwei Zähler gegeben. Ein solches Distanzschuss-Tor gelingt dann immerhin in der Verlängerung. Der Spielstand springt in der 115. Minute von 1:2 auf 1:4, gleichbedeutend mit dem Todesstoß für die Turiner. Trotzdem hätte EA auch die Regeln für diesen Modus noch entschiedener festlegen können: Drei Zähler für ein Tor ab 40 Meter Distanz, vier aus der eigenen Hälfte, fünf für Torwarttore. Warum nicht in der nächsten Version?
Meinung von Mitspieler Jannis Brühl, Digital-Ressort:
Schöne Kombinationen in den Strafraum hinein werden nebensächlich, stattdessen versucht der Spieler Ronaldo, Dzybala oder Khedira ständig aus 20 bis 25 Metern schießen zu lassen. Der Modus verleitet zu einer Art Gewaltschuss-Inflation. Nach vielen wertlosen Bolzern fällt Juves einziges Tor dann auch aus dem Strafraum heraus - und zählt dementsprechend nur einfach. Als Inter Mailand in der Verlängerung doppelt trifft, beruhigt man sich kurz mit dem Gedanken: "Naja, ein Tor aus der zweiten Reihe, und es steht 3:2" - bis man realisiert, dass Stürmer Icardi noch gerade so vor dem Strafraum abgezogen hat und es sein Tor ist, das doppelt zählt. Nach einem weiteren Gegentor steht es dann sehr schnell 1:4, keine Chance mehr. In der Endphase träumt man von zwei Distanztoren zum 5:4, ein bisschen Basketball-Feeling kommt auf, während die Sekunden runterrattern. Volle Konzentration darauf, außerhalb des Strafraums in eine gute Schussposition zu kommen. Das versandet aber in krampfhaftem Gehampel kurz nach der Mittellinie. In diesem Modus kann ein knappes Spiel schnell zur Demütigung werden.