Potsdam:Schülerrat zu mehr Fällen: Schüler testen häufig nicht

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Ein Schüler macht einen Corona-Schnelltest. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Das Coronavirus breitet sich in Brandenburg weiter unvermindert aus. Innerhalb eines Tages erhöhte sich die Zahl der neuen bestätigten Fälle nach Angaben des...

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Potsdam (dpa/bb) - Das Coronavirus breitet sich in Brandenburg weiter unvermindert aus. Innerhalb eines Tages erhöhte sich die Zahl der neuen bestätigten Fälle nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 3005 nach 1650 am Dienstag. Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen der Kliniken ging leicht zurück - die Warnampel steht in diesem Bereich aber weiter auf Rot. Auch in den Krankenhäusern selbst gibt es immer wieder Corona-Ausbrüche. Der Landesschülerrat hat mangelnde Sorgfalt unter Schülern bei den Tests für den Präsenzunterricht ausgemacht.

Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser sank leicht - von zuletzt 28,3 Prozent auf 27,9 Prozent (Stand Dienstag). In den Kliniken liegen 878 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung, 197 von ihnen auf den Intensivstationen, hiervon müssen mit Stand Dienstag 156 beatmet werden. 25 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung kamen hinzu.

Unterdessen gab es im Krankenhaus Prignitz in Perleberg einen Corona-Ausbruch. Aktuell sind 22 Menschen infiziert - davon 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und acht Patienten, wie eine Sprecherin bestätigte. Schlimmere Verläufe bei den Betroffenen gebe es nicht. Zunächst hatte die „Märkische Allgemeine“ berichtet. Mitarbeiter würden aus anderen Bereichen abgezogen, es werde sich auf die Akutversorgung konzentriert, berichtete sie. Auch am größten Krankenhaus Brandenburgs, dem Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, hatte es bereits Corona-Ausbrüche gegeben.

Vor dem Hintergrund der angespannten Lage in den Krankenhäusern hatte das Kabinett am Dienstag über schärfere Beschränkungen entschieden. Clubs und Diskotheken werden seit diesem Mittwoch unabhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen geschlossen. Für private Treffen, Großveranstaltungen und Demonstrationen gelten Obergrenzen. Dabei gehen die Maßnahmen teils weiter als die Bund-Länder-Vereinbarung von Anfang Dezember. Die neuen Regeln gelten zunächst bis 11. Januar.

Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche je 100 000 Einwohner gilt als Frühwarnwert und erreichte am Mittwoch 613,9 - nach 642,6 am Dienstag. Vor einer Woche betrug der Wert 635,1.

Der Anteil der Geimpften im Land ist trotz wachsender Nachfrage noch relativ gering. 63,2 Prozent der Bevölkerung ist nach Daten des Robert Koch-Instituts vollständig geimpft. Die Impfquote bei Auffrischungsimpfungen liegt bei 21,7 Prozent.

Vor den Weihnachtsferien hat der Landesschülerrat eine mangelnde Sorgfalt unter den Lernenden bei den für den Präsenzunterricht geforderten Tests ausgemacht. Eine „nicht geringe Zahl“ komme trotz positiver Coronatests in die Schulen, sagte der Vorsitzende Jeremy Hans der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Das beeinflusse nicht nur den Unterrichtsbetrieb, weil Lehrkräfte ausfielen und ganze Klassen wieder in Quarantäne müssten. „Das stellt ein Risiko für alle da.“ Genaue Zahlen dazu nannte der Schülervertreter zunächst nicht.

Gründe für solch ein Vorgehen gebe es viele, sagte Hans. Schülerinnen und Schüler hätten Angst, zu viel Lernstoff zu versäumen oder Sorge vor Isolation durch Quarantäne. Er sieht die Verantwortung auch bei den Eltern, die die Testungen ihrer Kinder kontrollieren müssten. Zudem müssten Schülerinnen und Schüler noch mehr sensibilisiert und über Covid aufgeklärt werden.

Der Schülervertreter hält die Corona-Bestimmungen an den Schulen teilweise für nicht nachvollziehbar. Unter anderem kritisierte er, dass ausgerechnet der Sportunterricht ohne Maske stattfinde. Auch die Quarantäneregeln bei Kontaktpersonen von infizierten Schülern seien verwirrend. „Es fehlt eine klare Linie des Ministeriums bei den Maßnahmen“, konstatierte Hans.

© dpa-infocom, dpa:211215-99-395251/5

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