Mainz:Lehrergewerkschaft sieht Schulen „mit dem Rücken zur Wand“

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Eine Lehrerin schreibt in einer Schule an die Tafel. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Die Lehrergewerkschaft GEW beklagt eine zunehmende Arbeitsbelastung an den Schulen in Rheinland-Pfalz. "Die Schulen stehen mit dem Rücken zur Wand", sagte am...

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Mainz (dpa/lrs) - Die Lehrergewerkschaft GEW beklagt eine zunehmende Arbeitsbelastung an den Schulen in Rheinland-Pfalz. „Die Schulen stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagte am Freitag der Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer. Besonders betroffen seien Grundschulen sowie Förder- und Schwerpunktschulen für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung. Die Gewerkschaft fordert mehr Personal, eine bessere Bezahlung und eine zusätzliche Ausbildung in Koblenz für das Lehramt an Förderschulen.

Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hat in diesem Schuljahr 345 Stellen für Lehrkräfte neu eingerichtet, darunter 100 beim Vertretungspool für Lehrkräfte. Der Entwurf für den noch nicht verabschiedeten Haushalt 2022 sehe weitere 400 neue Stellen vor, teilte das Ministerium am Freitag mit. Die Bemühungen, mehr Nachwuchs für das Grundschullehramt zu gewinnen, zeigten sichtbare Wirkung. „Die Einstellungssituation wird sich deshalb perspektivisch entspannen.“

Es sei „verständlich, dass viele Lehrkräfte und Schulleitungen nach zwei Jahren Pandemie immer wieder an ihre Grenzen stoßen“, erklärte das Ministerium. Das Land unterstütze die Schulen mit allen Kräften und erheblichen zusätzlichen Mitteln, um die coronabedingte Situation möglichst umfassend abzufedern.

An den Grundschulen komme es vermehrt zu sogenannten Gefährdungsanzeigen, sagte Christian Gerteis vom GEW-Kreisvorstand in Trier. Die Lehrkräfte sagten dann: „Wir werden krank bei diesen Bedingungen, wir können so nicht weiterarbeiten.“ Es sei zwar richtig, dass alle Planstellen besetzt worden seien. Wenn aber jemand länger ausfalle, etwa wegen Mutterschutz oder Elternzeit, „kann niemand neu eingestellt werden, weil die Personen nicht da sind“.

Der Vertretungsbedarf werde mangels ausgebildeter Lehrkräfte teilweise mit Studierenden gedeckt. „Wir machen dann eine Ausbildung von Studierenden bei uns an der Schule“, sagte Gerteis. „Das führt dazu, dass die Kollegen und Kolleginnen einfach platt sind.“

Der Mangel an Förderschulkräften bedeute auch, dass die Schwerpunktschulen nicht mit den für diese Aufgabe benötigten Fachkräften ausgestattet seien, sagte die stellvertretende GEW-Vorsitzende Birgit Wolsdorfer. „Das führt dazu, dass Inklusion kaum gelingen kann.“

© dpa-infocom, dpa:220218-99-188964/4

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