Frankfurt/Köln (dpa/lhe) - In Hessen klafft noch immer eine große Lücke bei den Kita-Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Die Einrichtungen haben nicht nur Personalprobleme, wie eine Bertelsmann-Studie am Donnerstag gezeigt hat - nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) fehlen landesweit derzeit auch rund 29 900 Plätze für die Betreuung der unter Dreijährigen. Das IW in Köln bezifferte am Freitag die Lücke mit 16,2 Prozent.
Das Institut hat dafür gegengerechnet, wie viele Eltern sich einen Betreuungsplatz wünschen und wie viele Kinder in diesem Alter tatsächlich betreut werden. „Die Betreuungsbedarfe und -lücken sind jedoch mit einer gewissen statistischen Unsicherheit behaftet, da sie aus einer Befragung hochgerechnet sind“, räumen die Autoren ein. Bundesweit fehlen den Berechnungen zufolge fast 320 000 Plätze.
Verglichen mit dem vergangenen Jahr (2018) hat sich die Betreuungslücke in Hessen damit zwar um 0,8 Punkte verkleinert, auf fünf Jahre betrachtet, ist sie aber deutlich angestiegen: 2014 lag sie noch bei 10,6 Prozent. Als Grund für die Entwicklung nannten die Wissenschaftler unter anderem die Zunahmen der Zahl an Kindern in diesem Alter durch Zuwanderung und Geburten. Zudem wünschten sich heute mehr Eltern einen Kita-Platz als noch vor ein paar Jahren.