Berlin:Weiterhin zu wenig Kita-Plätze für die Kleinsten

In Deutschland klafft immer noch eine große Lücke bei den Kita-Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Die Einrichtungen haben nicht nur Personalprobleme, wie...

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Berlin/Hannover (dpa) - In Deutschland klafft immer noch eine große Lücke bei den Kita-Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Die Einrichtungen haben nicht nur Personalprobleme, wie eine Bertelsmann-Studie am Donnerstag gezeigt hatte. Es fehlen nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, auch rund 320 000 Plätze für die Betreuung unter-Dreijähriger. Die Zahl ist innerhalb der vergangenen fünf Jahre laut IW deutlich gestiegen. In Niedersachsen liegt die Betreuungslücke zwischen Bedarf und Angebot demnach bei 13,6 Prozent, in Bremen gar bei 20,2 Prozent. Das kleinste Bundesland ist damit das Schlusslicht.

Das Institut hat gegengerechnet, wie viele Eltern von Kindern unter drei sich einen Betreuungsplatz wünschen - das sind nach Angaben des Bundesfamilienministeriums 47,7 Prozent - und wie viele Kinder in diesem Alter tatsächlich betreut werden - laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts sind das rund 818 000. Das IW kommt auf einen Gesamtbedarf von 1,14 Millionen Betreuungsplätzen für Kinder unter drei. Der Betreuungsbedarf und die Lücken seien jedoch „mit einer gewissen statistischen Unsicherheit behaftet, da sie aus einer Befragung hochgerechnet sind“, räumen die Autoren ein.

Zwischen den Bundesländern gibt es große Unterschiede: Nach der Berechnung klaffen nicht nur in Bremen, sondern auch in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen große Lücken zwischen Bedarf und tatsächlich angebotenen Kita-Plätzen für die Kleinsten. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird der Bedarf an Plätzen dagegen fast gedeckt.

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