Hamburg:Hamburgs künftiger Uni-Präsident hofft auf Präsenzbetrieb

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Studierende mit Mund- und Nasenmaske sitzen in einem Hörsaal. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Der designierte neue Präsident der Universität Hamburg, Hauke Heekeren, hofft trotz der neuen Omikron-Variante auf eine Fortsetzung des Präsenzbetriebs an den...

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Hamburg (dpa/lno) - Der designierte neue Präsident der Universität Hamburg, Hauke Heekeren, hofft trotz der neuen Omikron-Variante auf eine Fortsetzung des Präsenzbetriebs an den deutschen Hochschulen. „Wir müssen aufmerksam beobachten, wie sich die Pandemie entwickelt“, sagte der 50-jährige Hochschulmanager, der Anfang März von der FU Berlin nach Hamburg wechselt, der Deutschen Presse-Agentur. „Die neue Variante ist besorgniserregend. Hoffentlich werden wir jedoch im Sommersemester eine Situation haben, die weiterhin Präsenz erlaubt.“

Es gebe Hinweise auf eine sehr hohe Impfquote unter den Studierenden. „Wir reden hier über Zahlen von vermutlich gut über 90 Prozent. Und unter diesen Bedingungen haben wir es bisher als Hochschulen in Deutschland gut hinbekommen, Präsenzangebote mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen zu schaffen.“ Der bestmögliche Schutz für alle Hochschulangehörigen müsse dabei stets gewährleistet sein.

Eine Befragung an der Universität Hamburg und der Hafencity Universität hatte laut Allgemeinem Studierendenausschuss (AStA) ergeben, dass bereits im September 81 Prozent der Studierenden geimpft waren. Da nur der Impfstatus abgefragt wurde, nicht aber eine mögliche Genesung, dürfte die Quote der Geimpften oder Genesenen schon damals deutlich höher gelegen haben.

An der Uni Hamburg finden seit Beginn des Wintersemesters wieder Präsenzveranstaltungen statt, seit Anfang Dezember unter 2G-Regeln. Damit dürfen nur noch Geimpfte und Genesene in Präsenz teilnehmen. Ungeimpften muss ein Ersatzangebot gemacht werden.

Daten aus ganz Deutschland hätten gezeigt, wie schwer die Situation für viele Studierende im Lockdown gewesen sei, sagte Heekeren. „Etwa durch Vereinsamung, durch viel Unsicherheit. Viele Studierende waren zum Studium in eine andere Stadt gekommen, sind dann zurückgezogen ins Elternhaus und mussten von dort aus an digitalen Lehrveranstaltungen oder Videokonferenzen teilnehmen.“ Viele Studis hätten ihren Job verloren, die Liste sei lang. „Aus diesem Bewusstsein heraus erwächst für mich eine Verantwortung, dass wir tun, was wir können, um Präsenz zu gewährleisten. Immer mit der gebotenen Vorsicht.“

Für ihn als designierten Uni-Präsidenten sei es sehr wichtig, „dass wir als Wissenschaftsinstitution ganz genau auswerten, welche Erfahrungen an unserer Universität in den verschiedenen Bereichen gemacht wurden.“ Daraus müssten die richtigen Schlüsse gezogen und dann klar gesagt werden, was zu tun ist. „Wir werden die Zeit nutzen, um uns auf das Sommer- ebenso wie auf das Wintersemester vorzubereiten, und zwar im Sinne einer szenario-basierten Planung.“

Zu Beginn der Pandemie seien Fehler gemacht worden, räumte Heekeren ein. „Wir waren in den ersten zwei Semestern an den Hochschulen generell zurückhaltend, was die Sichtbarmachung der Anliegen der Universitäten und gerade auch der Interessen der Studierenden in der Pandemie angeht. Weil wir ja auch so nah dran sind an der Wissenschaft, war für uns Vorsicht besonders geboten. Da hätten wir mehr tun können, aber wir haben daraus gelernt.“

Heekeren wird in Hamburg Uni-Präsident Dieter Lenzen nachfolgen, dessen Amtszeit am 28. Februar endet. An der FU Berlin leitet er als Dekan den Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie. Das Amt des Vizepräsident der FU hatte er nach seiner Wahl zum neuen Präsidenten durch den Hochschulrat in Hamburg Anfang November niedergelegt. Vor seinem Amtsantritt bedarf es noch der förmlichen Berufung durch den Hamburger Senat. Dessen Zustimmung gilt als sicher.

© dpa-infocom, dpa:211222-99-476005/3

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