Hannover:Ukraine-Flüchtlinge: Land senkt Schul- und Kitastandards

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Material liegt auf einem Tisch in einer Willkommensklasse für aus der Ukraine geflüchtete Kinder. (Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Niedersachsens Landesregierung reagiert mit einer Absenkung der Vorgaben für Schulen und Kitas, um die Aufnahme ukrainischer Kinder und Jugendlicher zu...

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Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Landesregierung reagiert mit einer Absenkung der Vorgaben für Schulen und Kitas, um die Aufnahme ukrainischer Kinder und Jugendlicher zu ermöglichen. So wird an den Kitas zunächst bis Ende Juli ein Kind mehr pro Gruppe erlaubt. Außerdem sollen Betriebserlaubnisse für neue Einrichtungen oder Gruppen ebenso wie Abweichungen von räumlichen Vorgaben in dieser Zeit ohne weitere Prüfung genehmigt werden. Die Schulen können den Ukrainern neben regulärem Unterricht auch Sprachlern- oder Willkommensgruppen sowie ukrainische Online-Angebote anbieten. Das hat das Kultusministerium in Hannover am Freitag mitgeteilt.

Minister Grant Hendrik Tonne erklärte, die Maßnahmen seien notwendig, um den vor dem Krieg geflüchteten Familien helfen zu können. Er wisse, dass einige der Entscheidungen geeignet seien, „die sehr hohe Belastung des Personals noch weiter zu strapazieren“, sagte der SPD-Politiker. „Die Corona-Pandemie steckt noch in den Knochen und die Aufnahme der ukrainischen Kinder wird eine weitere riesige Herausforderung. Wir sehen das. Aber eine derartige Krise lässt sich nicht mit Rahmenbedingungen im Normalmodus bewältigen.“

Auch die Schulen seien am Rande der Leistungsfähigkeit angelangt. „In dieser ungeahnten Notlage wird Beschulung und Unterricht nicht wie gewohnt möglich sein“, sagte Tonne. „Daher haben die Schulen sehr viel Beinfreiheit, um die Lage zu bewältigen und den ukrainischen Kindern und Jugendlichen Struktur und Sicherheit, Bildung und soziale Kontakte zu ermöglichen.“

Der Minister betonte, das Land setze alle Hebel in Bewegung, um die Kitas und die Schulen auch mit zusätzlichen Ressourcen zu unterstützen. Unter anderem wurde ein Meldeportal für pädagogische Fachkräfte aus der Ukraine eingerichtet. Auch Pensionäre und Studierende will das Land gezielt anwerben.

© dpa-infocom, dpa:220325-99-671175/3

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