Würzburg:43 Menschen bei "Letzte Generation"-Demo in Gewahrsam genommen

Aktivisten der Klimabewegung "Letzte Generation" blockieren die Bundesstraße B19. (Foto: Heiko Becker/dpa)

36 von ihnen wurden später wieder entlassen. Der Rest musste über Nacht in Polizeigewahrsam bleiben. Die Demonstranten hatten zuvor eine Straße blockiert.

Die Polizei hat bei einer Kundgebung der "Letzten Generation" in Würzburg 43 Menschen in Gewahrsam genommen. Bei einer Abschlusskundgebung der Klimabewegung am Dienstagabend sollen zunächst rund 20 Teilnehmer die B 19 an mehreren Stellen blockiert haben, teilte die Polizei mit. Die Gruppe habe den Bereich auch nach mehreren Aufforderungen durch die Einsatzkräfte nicht geräumt, weshalb die Polizei die Versammlung beendete.

Die Polizisten begannen dann, die Sitzblockaden aufzulösen und Platzverweise auszusprechen. Die Teilnehmer sollen die Straße weiter blockiert haben, woraufhin 43 Menschen in umliegende Dienststellen der Bereitschaftspolizei gebracht wurden. Die Aktivisten schreiben in einer eigenen Pressemeldung hingegen, die Polizei habe sich entschieden, eine große Gruppe einzukesseln und "alle darin befindlichen Personen festzunehmen."

36 von ihnen wurden später wieder entlassen. Sieben Aktivisten, die den Angaben zufolge nicht ausschlossen, sich in der Nacht an weiteren Aktionen zu beteiligen, blieben über Nacht in Polizeigewahrsam. Die Polizei prüfe nun, ob ein Ermittlungsverfahren aufgrund von Nötigung eingeleitet wird.

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Tagsüber war es am Dienstag in Würzburg bereits zu zwei Demos der "Letzten Generation" gekommen. Die Abschlusskundgebung am Abend folgte auf zwei Aufzüge am Nachmittag. Die Demonstrationen in der Rottendorfer Straße sowie weiter südlich in der Ebertsklinge und Kantstraße verliefen laut Polizei ohne größere Vorkommnisse. In der Spitze nahmen nach Angaben der Polizei jeweils bis zu 80 Menschen an den beiden Aufzügen am Dienstag teil.

Die Klimaaktivisten hatten angekündigt, dass es in dieser Woche wieder verstärkte Aktionen in mehreren Städten Bayerns geben soll. Der Protestmarsch in Würzburg, der am Montag stattfand, sollte der Auftakt dafür sein.

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