Wetter:Experten: Hochwassergefahr hält noch einige Tage an

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An der Schmutter ist kurz vor der Mündung in die Donau eine Straße überflutet. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Wegen Regen und Schneeschmelze droht in Teilen Bayerns auch in den kommenden Tagen Hochwasser. Besonders an der Donau und einigen ihrer Zuflüsse bleibe die Lage angespannt, warnen Meteorologen.

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München (dpa/lby) - Die Hochwassergefahr an einigen bayerischen Flussläufen wird nach Einschätzung von Experten in den nächsten Tagen andauern. In vielen Regionen des Freistaats setze Tauwetter ein, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag in München mit. Außerdem zögen mehrere Tiefdruckgebiete durch Bayern und brächten Regen mit. Zwischen den Allgäuer Alpen und der Mitte Oberbayerns rechnen die Meteorologen mit Dauerregen zwischen Dienstagmittag und Mittwochmorgen. Ab Freitag erwartet der DWD sinkende Temperaturen. Dann könne der Regen wieder in Schnee übergehen.

Nach Angaben des bayerischen Hochwassernachrichtendienstes (HND) waren am Montag alle sieben Regierungsbezirke von Hochwasser betroffen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Ein Schwerpunkt der aktuellen Hochwasserlage liegt nach Angaben des HND weiterhin an der oberen Vils südlich von Landshut. Dort befänden sich die Wasserstände weiterhin auf Meldestufe 3, vereinzelt könne Meldestufe 4 erreicht werden, hieß es.

Meldestufe 3 bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, überörtliche Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssen oder vereinzelt Einsätze der Wasser- oder Dammwehr erforderlich sind. Bei Meldestufe 4 werden bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder es ist ein Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.

Während es in Franken nach Angaben des HND nur noch vereinzelt zu Ausuferungen kommt, werde sich die Lage an der Donau eher verschärfen. Bei Kelheim in Niederbayern werde voraussichtlich in der Nacht zu Dienstag Meldestufe 3 erreicht. Im oberbayerischen Neuburg werde der Scheitelpunkt erst für Mittwoch mit Meldestufe 3 erwartet. An der Wörnitz bei Harburg (Landkreis Donau-Ries) könne ebenfalls Meldestufe 3 überschritten werden, hieß es vom HND.

Trotz Tauwetter und Regen gab es seit Sonntag in Bayern nach Angaben der Polizei nur wenige Einsätze wegen Hochwassers in den Flüssen. Vielerorts habe sich die Lage beruhigt. Im schwäbischen Monheim (Landkreis Donau-Ries) merkte eine Autofahrerin am Sonntagmorgen zu spät, dass eine Ortsverbindungsstraße komplett unter Wasser stand. Ihr Wagen trieb in die Ussel, einen Zufluss der Donau, ab und stand laut Polizei zeitweise komplett unter Wasser. Die 52-jährige Fahrerin blieb unverletzt, am Auto entstand Totalschaden.

In Manching bei Ingolstadt fuhr ein Mann nach Polizeiangaben mit dem Auto in eine Bahnunterführung, obwohl diese wegen Überflutung gesperrt war. Dort blieb der Fahrer mit seinem Wagen am frühen Montagmorgen in den Wassermassen stecken. Die Feuerwehr habe das Auto aus dem Wasser ziehen müssen, hieß es. Der Mann blieb unverletzt, sein Wagen war den Angaben zufolge jedoch nicht mehr einsatzfähig.

Das Hochwasser hat auch Auswirkungen auf den Fährverkehr in Bayern. Die Verwaltungsgemeinschaft Volkach (Landkreis Kitzingen) teilte am Montag mit, dass die Mainfähren in Nordheim am Main und dem Volkacher Stadtteil Fahr vorübergehend eingestellt wurden. In Niederbayern fällt die Donaufähre zwischen Mariaposching (Landkreis Straubing-Bogen) und Stephansposching (Landkreis Deggendorf) bis auf Weiteres aus, wie das Landratsamt Straubing-Bogen mitteilte.

© dpa-infocom, dpa:231211-99-255536/4

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