Wohnraum:Wohnungsunternehmen befürchten höhere Warmmieten

Viele Mieter in Bayern müssen sich im nächsten Jahr wegen des Anstiegs der Gaspreise auf erhebliche Mehrbelastungen einstellen. Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen geht davon aus, dass die Warmmieten im Schnitt um zehn Prozent steigen werden. Ursache ist, dass zum Jahresende die bisherigen Gaslieferverträge vieler Wohnungsunternehmen auslaufen. "In der Spitze werden Preissteigerungen von über 500 Prozent von Mitgliedsunternehmen gemeldet", sagte Verbandsdirektor Hans Maier am Montag unter Verweis auf eine kürzliche Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen. Dem Verband gehören knapp 500 Wohnungsgesellschaften mit rund 540 000 Wohnungen an, zum Großteil Genossenschaften und kommunale Unternehmen.

Im Vergleich zur vorangegangenen Mitgliederbefragung im Sommer ist demnach der Gaspreis für die Unternehmen innerhalb eines halben Jahres im Mittel um 116 Prozent von 5,59 Cent pro Kilowattstunde auf 12,07 Cent gestiegen, hat sich also mehr als verdoppelt. Ein gutes Drittel (34 Prozent) der Wohnungsunternehmen hat laut Verband noch günstige Altverträge, die bis Ende nächsten Jahres laufen. "Die hohen Gaspreise werden nach und nach bei allen Mieterhaushalten im Freistaat ankommen", sagte Maier.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Ungeachtet der staatlichen Unterstützung durch den Gaspreisdeckel befürchten die Unternehmen laut Umfrage, dass jeder achte Mieter (13 Prozent) mit der monatlichen Zahlung in Rückstand geraten könnte. Das wiederum wird laut Verbandsdirektor zulasten des Wohnungsbaus gehen: "Dieser Unsicherheit werden im neuen Jahr viele geplante Projekte zum Opfer fallen", sagte Maier. Die Zeit der Rekordinvestitionen in den Wohnungsbau sei bei den sozial orientierten Wohnungsunternehmen erst einmal vorbei.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Bayern-SPD
:Von wegen "Pipifax"

Eklat um Arif Taşdelen: Die ehemalige Bundesministerin Renate Schmidt hält die Vorwürfe gegen den SPD-General für absurd. Nun widersprechen ihr Sozialdemokratinnen vehement.

Von Andreas Glas und Olaf Przybilla

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: