Die Polizei hat nach der Entführung eines 33-jährigen Syrers zwei Georgier als dringend tatverdächtig festgenommen. Der Fall war von Anfang an einigermaßen kurios: Der Syrer wurde am 10. November im unterfränkischen Karlstadt am Main am helllichten Tag in einen Kleintransporter gezogen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Fünf Tage später wurde er nahe dem Bahnhof im baden-württembergischen Meckesheim wieder freigelassen und meldete sich bei Angehörigen. Der Mann wies körperliche und psychische Verletzungen auf, er wurde offenbar tagelang misshandelt.
Umfangreiche Ermittlungen des bayerischen Landeskriminalamtes und von Polizeibehörden auch aus anderen Bundesländern führten schließlich nach Kassel zum gesuchten Kleintransporter - und zu zwei Tatverdächtigen im Alter von 30 und 32 Jahren. Bei Wohnungsdurchsuchungen im thüringischen Sömmerda sowie in Kassel seien "umfassende Beweismittel" sichergestellt worden, die auf eine "unmittelbare Tatbeteiligung" schließen ließen. Bei der durchsuchten Wohnung in Kassel handle es sich nach aktuellem Ermittlungsstand auch um die Tatwohnung. Die Ermittler gehen von erpresserischem Menschenraub aus.