Aufgriff bei Schliersee:Schleusung unter lebensgefährlichen Bedingungen

Die Schleuser sollen mindestens zehn Menschen in den Minivan gepfercht haben. Die hinteren Sitze hatten sie dafür offenbar herausgenommen, die Scheiben mit dunkler Farbe blickdicht gemacht. (Foto: Bundespolizei Rosenheim / Polizei Miesbach)

Bei Schliersee rutscht ein blauer Van mit blickdicht besprühten hinteren Fensterscheiben und komplett ohne Rücksitze in den Straßengraben. Ein Schleuser soll damit mindestens zehn Menschen ins Land geschmuggelt haben.

Die Polizisten aus Miesbach waren ursprünglich zu einem Verkehrsunfall gerufen worden, bei Schliersee sei ein Auto in den Straßengraben gerutscht. Doch schon kurz vor den Unfallort kamen ihnen am Mittwochabend erst drei Menschen aus der Türkei entgegen, dann noch mal zwei - alle ohne die nötigen Einreisepapiere.

An dem blauen Minivan mit dem polnischen Kennzeichen trafen sie laut einem Bericht der Bundespolizei vom Donnerstag dann den mutmaßlichen Fahrer an, einen 24-Jährigen aus Aserbaidschan. Er soll die fünf Türken illegal ins Landgeschleust haben - nach deren eigenen Angaben zusammen mit mindestens fünf weiteren Menschen und unter lebensgefährlichen Bedingungen. Denn an dem Auto waren nicht nur die Heckscheiben mit schwarzer Farbe blickdicht gesprüht, es fehlten auch die hinteren Sitze.

Von den übrigen Geschleusten, die mit den Türken an der serbisch-ungarischen Grenze in den Van gestiegen sein sollen, fand die Polizei keine Spur. Die fünf geschleusten Türken blieben bei dem Unfall laut Polizei ebenso unverletzt wie der in Polen gemeldete Fahrer. Dieser sitzt nun in Untersuchungshaft.

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