Querdenker-Schule im Kreis Rosenheim:Unterricht bei Kräuterpädagogen und Schamanen

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Ein Schild mit der Aufschrift "Stiftung Freiheit braucht Mut - Ort der ganzheitlichen Begegnung" hängt vor einem Gebäude am Ortsrand in Deutelhausen. Den Betreibern der auf dem Hof untergebrachten Schule wurde nun mit einem Ordnungsgeld von 20 000 Euro gedroht. (Foto: dpa)

Etwa 50 Kinder sollen im oberbayerischen Deutelhausen eine Querdenker- und "Reichsbürger"-Schule besucht haben. Betrieben wurde die Einrichtung auf einem ehemaligen Bauernhof von einer krankgeschriebenen Lehrerin.

Von Matthias Köpf, Schechen

Mit dem Staat und mit den Regeln, die er für die Schulen im Land aufgestellt hat, möchte man auf dem Anwesen bei Deutelhausen offenbar nichts zu tun haben. Deutsche und bayerische Gesetze gälten nicht in dieser Schule, denn die werde von einer Stiftung nach russischem Recht getragen. So geht es für die Behörden jedenfalls aus Nebensätzen und Stichpunkten in Infoschreiben und Flugblättern hervor oder aus Fußnoten in Schulverträgen - also aus dem wenigen Schriftlichen, das sich gefunden hat in dieser angeblichen Schule. Etliches deute auf Gedankengut der Querdenker hin, heißt es von der Regierung von Oberbayern. Manches wie die Zweifel an der Gültigkeit der Gesetze weise Richtung "Reichsbürger". Doch Deutelhausen liegt nicht in Russland, sondern in der Gemeinde Schechen, Kreis Rosenheim. Mitten in Bayern also, weshalb die Regierung am Mittwoch die geltenden Gesetze durchgesetzt und den Schulbetrieb auf dem einstigen Bauernhof untersagt hat.

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