Coburg:Polizei löst Reichsbürger-Treffen in Waldorfschule auf

Der Eingangsbereich der Rudolf-Steiner-Schule Coburg. Am Samstagabend löste die oberfränkische Polizei ein illegales Treffen von 55 sogenannten Reichsbürgern auf. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Sie kamen offenbar aus verschiedenen Teilen Deutschlands nach Coburg: 55 sogenannte Reichsbürger trafen sich zu einer illegalen Versammlung in einer Waldorfschule. Wie die Rechtsextremisten in die Schule kamen, ist ein Rätsel.

55 sogenannte Reichsbürger haben sich Zutritt zu einer Waldorfschule in Coburg verschafft und dort ein illegales Treffen abgehalten. Die Versammlung am Samstagabend sei aufgelöst worden, die Teilnehmer erwarteten Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs, teilte die Polizei am Montag mit. Die "Reichsbürger" waren demnach aus verschiedenen Teilen Deutschlands nach Coburg gekommen.

Wie sie in den Saal der Schule kamen, war zunächst unklar. Im Gespräch mit der Leitung der Rudolf-Steiner-Schule sei herausgekommen, dass diese nichts von einer solchen Versammlung gewusst habe, teilte die Polizei mit. Es gebe derzeit keine Hinweise, dass pädagogisches Personal oder Büromitarbeiter daran beteiligt gewesen seien. Man untersuche, ob sie jemand eingelassen hatte. Die Schule distanzierte sich in einer Stellungnahme "von jeglichem Gedankengut der Reichsbürgerbewegung". Nachdem die Schulleitung von dem Treffen erfahren habe, habe sie umgehend vom Hausrecht Gebrauch gemacht und Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet. Unter den Personen waren demnach Männer, Frauen und auch einige wenige Kinder. Was sie genau dort machten, blieb zunächst unklar. Es sei ein Treffen mit Rednern und Zuhörern gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

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