Bei einem Parteitag in der Kleinen Olympiahalle zu München ist die CSU am Freitagnachmittag in die heiße Wahlkampfphase gestartet. Wieder einmal. Doch so richtig Stimmung kommt nicht auf: Punkt für Punkt geht Horst Seehofer das CSU-Wahlprogramm durch, das alle schon seit fast einer Woche kennen. Er setzt auf schöne Bilder. Bayern geht es gut, dank ihm, dank Seehofer. Das ist die Botschaft.
- Als Erster redet in München Generalsekretär Dobrindt - und wirkt für seine Verhältnisse fast weichgespült. "Es gibt keine Wechselstimmung in diesem Land", ruft er. Und hat damit den Höhepunkt seiner Rede auch schon erreicht.
- Dann spricht Ministerpräsident Seehofer - und auch er verbreitet Wohlfühl-Atmosphäre statt Konfrontation. Er spricht über die Mütterrrente, ein Heimatministerium, streift den Prism-Skandal. Und er warnt die CSU: Zu Übermut bestehe überhaupt kein Anlass - trotz der guten Umfrageergebnisse. Für die nächsten Wochen fordert er volle Rückendeckung von seiner Partei. "Danach könnt ihr alle wieder über mich herfallen."
- Hauptprogrammpunkt an diesem Freitag ist die Verabschiedung des Wahlprogramms mit dem Titel "Bayernplan". Nach nur vier Diskussionsbeiträgen ist die Aussprache vorbei - das Programm wird einstimmig angenommen.
- Pkw-Maut für Ausländer und bundesweite Volksentscheide über grundlegende EU-Entscheidungen, Erhalt sämtlicher Grundschulen im Freistaat, Ausbau der Ganztagsangebote bei allen Schularten: Die wichtigsten Punkte des "Bayernplans" finden Sie hier. Ein Kommentar dazu: Wendig, wattig, wandelbar.