Jetzt hat auch endlich die CSU ihr Programm für die Landtagswahl vorgelegt. "Bayernplan" heißt das Manuskript. Und man stellt fest: Personen und Inhalte passen in dieser Partei tatsächlich momentan gut zusammen.
Horst Seehofers Bayernplan ist wie Seehofer. Sehr wendig, was die Politik angeht. Und vor allem ist auf den nur 25 Seiten nichts so konkret formuliert, als dass es morgen nicht schon wieder ganz anders gedeutet werden könnte.
Niemand soll am Wahltag 15. September wirklich einen Grund finden, warum er nicht wieder bei der CSU sein Kreuz machen könnte. Natürlich strebt Seehofer nach der Rückkehr zur Alleinregierung. Sein Auftrag war nie, die CSU an eine Koalition zu gewöhnen.
In wenigen Jahren hat er den Ballast von Jahrzehnten über Bord geworfen. Die Zeiten einer CSU-Betonpolitik sind vorbei, in wirklich jeder Hinsicht: Ganztagsschulen - erwünscht! Donauausbau - nur noch sanft! Frauenförderung - muss die CSU erfunden haben, so der Eindruck. Selbst in der Asylpolitik lässt die CSU mal locker, neuerdings gilt Menschlichkeit vor Abschreckung.
Alles Taktik? Mit Sicherheit. Seehofer hat keinen Plan für Bayern vorgelegt, sondern nur einen für die Zeit bis zum Wahltermin im September. Das Gute daran ist: In zwei Monaten hat Seehofer die Gewissheit, ob sein Plan aufgegangen ist. Wenn nicht, sind beide schnell verschwunden: Seehofer und sein Bayernplan.