Parteien - Unterhaching:Söder: CSU sorgte in Union für "maximale Geschlossenheit"

Bayern
Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern und CSU-Parteichef. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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München (dpa/lby) - Bayerns Junge Union (JU) hat mit ihrer Landesversammlung in Unterhaching den Startschuss für den Bundestagswahlkampf 2021 gegeben. Der CSU-Nachwuchs will mit 34 Listenkandidaten auf der CSU-Landesliste vertreten sein, darunter elf Frauen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) versprach der JU-Spitzenkandidatin Stefanie Hümpfner (Unterfranken) den ersten Netto-Listenplatz - also den Platz hinter den Kandidaten, die bereits durch ein Direktmandat abgesichert sind. Die Aufstellung der Landesliste ist für nächsten Samstag in Nürnberg vorgesehen.

Söder erklärte, die Wahlchancen der Union seien wieder gestiegen - auch weil die CSU innerhalb der Union nach der Auseinandersetzung um die Kanzlerkandidatur "maximale Geschlossenheit" herbeigeführt habe. Die CSU habe den Anspruch, in Bayern das beste Ergebnis aller Parteien in Deutschland abzuliefern.

Die Entwicklung der Umfragen zeige auch, dass die Grünen nicht die Partei seien, die Deutschland führen könne. Dennoch dürften grüne Inhalte nicht negiert werden. Es gehe darum, Nachhaltigkeit und Wohlstand zu verbinden - dafür stehe die CSU. Als Beispiele nannte er die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe für den Flugverkehr. Damit werde die Mobilität für die Wirtschaft und für junge Menschen erhalten.

Söder warnte davor, bei der Bundestagswahl Stimmen bei der FDP oder bei den Freien Wählern zu parken. "Wer FDP wählt, kann eine Ampel am Ende bekommen - und hat eine grüne Kanzlerin", sagte Söder.

In der Corona-Politik wies Söder mit deutlichen Worten auf die Gefahren der in Deutschland Raum greifenden Delta-Variante des Virus hin. Die zuerst in Indien bekannt gewordene und inzwischen etwa in Großbritannien vorherrschende Virusvariante werde in drei bis vier Wochen in Deutschland dominierend sein, sagte Söder am Samstag auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Unterhaching. Sie sei acht Mal ansteckender als die Ausgangsvariante.

"Wer zu früh aufsteht in einem Krankheitsfall, der riskiert einen schweren Rückschlag", sagte Söder. Die Wissenschaftler hätten in früheren Wellen fast punktgenau vorhergesagt, wann es wieder zu größerem Infektionsgeschehen kommen wird. "Ich lasse nicht zu, dass wegen kleiner Interessen am Ende das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen wird", sagte Söder und verteidigte seine vorsichtige Corona-Linie.

Aus dem Parteinachwuchs waren kritische Töne hinsichtlich der Corona-Politik Söders laut geworden. Die CSU müsse nun mutig lockern, hieß es vereinzelt. Söder konterte, ihm sei der Schutz von Leben wichtiger als das Bedienen der Interessen von Lobbygruppen.

© dpa-infocom, dpa:210619-99-60959/4

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