Untersuchungsausschuss Museum:Söders Ungeduld könnte die Steuerzahler viel Geld gekostet haben

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Die Frage, wie der Mietvertrag für das Zukunftsmuseum in Nürnberg zustande kam, wirft Fragen auf, die jetzt in einem Untersuchungsausschuss geklärt werden sollen. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Bayerns Ministerpräsident hat als Finanzminister das Zukunftsmuseum in seiner Heimatstadt Nürnberg öffentlich vorangetrieben - bevor der Mietvertrag reif zur Unterschrift war. Wurde das Projekt deswegen so teuer? Interne Dokumente legen das nahe.

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Markus Söder kann es nicht schnell genug gehen, von Anfang an. Es ist September 2014, er ist damals Finanzminister und der Aktenvermerk in seinem Haus ist eindeutig: "Herr Staatsminister Söder möchte spätestens im November mit Herrn Generaldirektor Heckl in Nürnberg ein Pressegespräch zu dem Thema führen. Er wünscht sich von allen Beteiligten viel ,Euphorie'". Die Welt soll also erfahren, was Söder plant: ein Zukunftsmuseum in Nürnberg, eine Zweigstelle des Deutschen Museums, dessen Chef Wolfgang Heckl ist. Roboter, Künstliche Intelligenz, Science Fiction, Söders Herzensthemen. Im Vermerk heißt es: Der Minister wolle "im Jahr 2018 etwas zum Anschauen/Anfassen haben". Das Problem: Es gibt damals noch keinen Standort für das Museum, und damit keinen Mietvertrag. Trotzdem plant Söder (CSU) schon einen Pressetermin?

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