Denkmalschutz:Streit um "Abriss des Jahres" in Nürnberg

Die historische Radrennbahn in Nürnberg am Reichelsdorfer Keller, die nun abgerissen werden soll - und vom Landesverein für Heimatpflege zum "Abriss des Jahres" gekürt worden ist. (Foto: Archiv Manfred Marr)

Nach der Negativkür der historischen Radrennbahn steht der Baureferent in der Kritik. Es geht um die Frage, ob die Anlage tatsächlich den Status eines Denkmals hat.

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Nach der Kür der Rennbahn in Nürnberg-Reichelsdorf zum "Abriss des Jahres" sorgt Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich für Debatten. Ulrich hatte in der SZ den kürenden Landesverein für Heimatpflege hinterfragt und erklärt, die Denkmaleigenschaft der zum Abriss stehenden Bahn sei "noch nicht einmal abschließend geklärt". Die denkmalpolitische Sprecherin der Grünen, Sabine Weigand, kritisiert dies nun als "Unverfrorenheit" und "gänzlich unwahr". Die Denkmaleigenschaft sei vom Landesamt für Denkmalpflege zugeschrieben worden, dessen Expertise liege der Stadt auch vor. Auch eine Initiative, die um den Erhalt der Bahn kämpft, zeigte sich irritiert.

Baureferent Ulrich insistiert, abschließend geklärt werde die Denkmaleigenschaft nicht durch das Landesamt oder den Eintrag in die Denkmalliste - sondern gegebenenfalls, bei Klage, erst vor Gericht. Aussagen des Landesamtes seien "nicht immer unstrittig, durchaus also nicht abschließend".

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