Umwelt:Der Natur in Bayern geht es schlecht

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Den Wäldern in Bayern setzen vor allem die trockenen und heißen Sommer der vergangenen Jahre zu. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Ein aktueller Lagebericht zeigt, dass viele Arten gefährdet sind und der Wald massiv bedroht ist. Besonders ernst ist die Lage für eine bestimmte Gruppe von Lebewesen.

Bisher wurden für die Roten Listen 2973 Arten aus 14 besonders relevanten Gruppen neu bewertet. 6,5 Prozent sind dem aktuellen Lagebericht zufolge in Bayern bereits ausgestorben, 36,7 Prozent gefährdet oder vom Aussterben bedroht und weitere 7,6 Prozent so selten, dass sie ein erhöhtes Aussterberisiko haben. Über alle Arten ergibt sich dem Bericht zufolge ein Anteil von 45 Prozent der Arten mit Gefährdungsstatus, hier sind aber teils deutlich ältere Datenstände enthalten.

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Besonders schlecht ist die Situation den neuen Erhebungen zufolge für Kriechtiere. Auch Lurche, Weichtiere, Tagfalter, Flechten und Bienen sind überdurchschnittlich gefährdet. Bei Netzflüglern, Säugetieren, Brutvögeln, Libellen und Moosen sieht es dagegen etwas besser aus.

Auch der Wald leidet. Zwischen 2012 und 2021 habe sich der Zustand der Waldbäume "deutlich verschlechtert", heißt es im Bericht. Stand 2021 hätten rund 40 Prozent deutliche Schäden aufgewiesen. Das ist fast doppelt so viel wie 2012. Hier haben sich unter anderem die "extrem trockenen und heißen Sommer der letzten Jahre" bemerkbar gemacht.

Im Vorwort des Berichts, der von der Obersten Naturschutzbehörde und dem Umweltministerium vorgelegt wurde, heißt es allerdings auch, die Lage der Natur habe sich "in den vergangenen Jahren spürbar verbessert". Dies ist verbunden mit dem Hinweis, dass die Natur Zeit zur Entfaltung brauche und die Rückkehr der Biodiversität ein langfristiger Prozess sei.

Der Vorsitzende der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, warnte dagegen: "Die Natur in Bayern gerät immer mehr aus dem Gleichgewicht." Gleichzeitig griff er die Staatsregierung an. Diese scheitere "meilenweit an ihren selbst gesteckten Zielen". Dafür fehle es an Umsetzungswillen, denn "Ziele allein helfen unseren bedrohten Tieren und Pflanzen in Bayern keinen Schritt weiter."

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