Literatur:Mut zum Buch

Zwischenmenschliche Beziehung, im Diagramm erklärt: eine Illustration aus dem Roman "Leere Menge". (Foto: Maro Verlag)

Preise der Hotlist gehen an den Augsburger Maro Verlag und den Hochroth Verlag München.

Literatur kann mehr sein, als das, was man sich gemeinhin darunter vorstellt. Ihren Roman "Leere Menge" hat die in Mexiko geborene Künstlerin Verónica Gerber Bicecci mit Krizzeleien und Diagrammen auf eine neue Ebene gehoben. Bicecci erzählt vom Ende einer Beziehung. Von ihrer Mutter, die vor der argentinischen Militärdiktatur nach Mexiko floh und dort unsichtbar wurde.

Für den verlegerischen Mut, das Wagnis dieser neuen Form einzugehen, wird der Augsburger Maro Verlag mit dem mit 5000 Euro dotierten Preis der Hotlist ausgezeichnet. "Mit dem ungewöhnlichen, viel zu sehr in Vergessenheit geratenen Thema des Romans, der flüssigen Übersetzung und der kreativen und eleganten Aufmachung, zu der auch die vielen Illustrationen beitragen, hat ,Leere Menge' die Jury nicht nur überzeugt, sondern begeistert" - so die Begründung der einstimmigen Entscheidung.

Mit dem "Dörlemann ZuSatz" des Hotlist-Preises wird der Hochroth Verlag München für "Handverlesen - Gebärdensprachpoesie in Lautsprache" ausgezeichnet und bekommt einen Satzkosten-Gutschein über 1500 Euro. Herausgegeben von Franziska Winkler ist die um einen Essay erweiterte Lyrik-Sammung eine Übersetzung aus der Gebärdensprache. Die Hotlist wird seit 2009 durch Internetwahl und Juryentscheidung ermittelt. Vergeben wird der Preis des gemeinnützigen Vereins an unabhängige Verlage.

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