Wahlanalyse:Grüne präsentieren sich nach Stimmverlusten als "Verfassungsschützer"

Lesezeit: 3 min

Ihre eigenen Direktmandate in München haben die beiden Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann und Katharina Schulze verteidigt, doch landesweit fielen die Grünen im Lauf der Wahlnacht noch auf Platz vier zurück. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die bayerischen Grünen haben bei der Landtagswahl am Sonntag die Freien Wähler und die AfD an sich vorbeiziehen lassen müssen. Für sich selbst leiten sie daraus den Auftrag ab, sich stärker gegen rechts zu stemmen.

Von Matthias Köpf, München

Rund um die Parteizentrale der bayerischen Grünen im Münchner Stadtteil Haidhausen sind ihre Plakate fast alle unversehrt. Aber hier im Stimmbezirk München-Mitte haben es die Grünen bei der Landtagswahl am Sonntag ja auch auf 44 Prozent gebracht, knapp an der absoluten Mehrheit vorbei. Spitzenkandidat Ludwig Hartmann hat hier sein Direktmandat ebenso verteidigt wie drei weitere Grüne in den insgesamt neun Münchner Stimmbezirken, in denen fast ein Zehntel aller 9,4 Millionen Wahlberechtigen in Bayern wohnt. Umso mehr haben die Grünen jenseits der Stadtgrenzen eingebüßt, auch das eine Direktmandat in Würzburg mussten sie abgeben. Sicher, es war ihr zweitstärktes Ergebnis überhaupt in Bayern, man sei "stabil verankert" im Freistaat, so heißt es auch am Tag danach in der Parteizentrale. Und doch hat sich über diese Wahlnacht irgendwann noch ein weiteres Wort eingeschlichen in all die grünen Analysen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusLandtagswahl Bayern 2023
:So hat Bayern gewählt

Wo die Freien Wähler die CSU herausfordern und doch keine Volkspartei sind. Und was Bayerns Städte vom Land unterscheidet. Fünf Erkenntnisse zum Rechtsruck in Karten und Grafiken.

Von Markus Hametner, Berit Kruse, Sören Müller-Hansen und Oliver Schnuck

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: