Knochenmarkspende:Große Typisierungsaktion in Bayern

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Registrierung für Stammzellenspender: Die Anmeldung ist kurz und schmerzlos. (Foto: Catherina Hess)
  • An diesem Freitag können sich potenzielle Stammzellspender an mehr als 200 Aktionsstandorten in Bayern registrieren lassen.
  • Die Menschen müssen zwischen 17 und 45 Jahre alt sein.
  • Sie können gegebenenfalls mit ihren Stammzellen einem Leukämie-Kranken das Leben retten.

Von Dietrich Mittler, München

Bei "der größten Typisierungsaktion Bayerns" können sich am Freitag landesweit potenzielle Stammzellspender im Alter zwischen 17 und 45 Jahren an einem der mehr als 200 Aktionsstandorte registrieren lassen und somit ihren Beitrag im Kampf gegen die tückische Krankheit Leukämie leisten. "Wir wollen am 25. Mai die Menschen in Bayern motivieren, sich für die Erkrankten zu engagieren und deren Heilung zu ermöglichen", sagt Hans Knabe, der Vorstand der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern, die die von ihr erhobenen Daten in die weltweit vernetzte Spenderdatei einfließen lässt.

Jährlich erhalten im Freistaat rund 1800 Menschen die Diagnose Blutkrebs, bundesweit sind es rund 11 000 Personen. "Eine Stammzell- oder Knochenmarktransplantation ist für viele von ihnen die einzige Behandlungsmethode mit Aussicht auf Heilung", ist sich Gesundheitsministerin Melanie Huml sicher. Sie hat für den Aktionstag die Schirmherrschaft übernommen.

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Wohl wissend, dass Stammzellenspenden bei einigen Ängste auslösen könnten, betont Huml: "In 80 Prozent der Fälle können die Stammzellen direkt aus dem Blut gewonnen werden. Das ist ambulant möglich und nur mit einem sehr geringen Risiko verbunden." In 20 Prozent der Fälle würden die Stammzellen beim Spender aus dem Knochenmark des Beckenkamms entnommen. Dafür sei ein stationärer Aufenthalt notwendig. "Auch der Eingriff ist in der Regel nahezu folgenlos", sagt Huml.

Noch unkomplizierter ist die Spender-Typisierung am Freitag: An den Aktionsstandorten, darunter etwa die Gesundheitsämter, der Blutspendedienst München sowie die Beratungs- und Begutachtungsstellen des MDK Bayern, lässt sich die Registrierung entweder gleich dort erledigen oder die Spender nehmen sogenannte Lebensrettersets in Empfang. Sie können sich dann von ihrem Hausarzt Blut abnehmen lassen. Es reicht aber auch schon, mit den Wattetupfern einen Wangenabstrich zu machen - völlig schmerzlos. Der Rückversand der Probe erfolgt portofrei in der Box des Lebensrettersets. Mehr Informationen gibt es hier.

© SZ vom 23.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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