Kita im Landkreis Würzburg:Erzieherinnen wegen Misshandlung angeklagt

Der Fall habe laut Staatsanwaltschaft wegen des Alters der Opfer und der Tatbegehung im Kindergartenalltag eine besondere Bedeutung. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Eine 30-Jährige soll Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und drei Jahren verletzt haben. Einer 37-Jährigen wird vorgeworfen, nichts dagegen unternommen zu haben.

Zwei Erzieherinnen einer Kita in Unterfranken sind wegen Misshandlungen von Kindern angeklagt worden. Die Taten sollen sich in einer Einrichtung in Greußenheim (Landkreis Würzburg) zu nicht näher bestimmbaren Zeitpunkten zwischen September und Dezember 2021 ereignet haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Würzburg am Mittwoch mitteilte.

Von den Übergriffen sollen vier Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und drei Jahren betroffen gewesen sein. Einer 30-Jährigen wirft die Behörde demnach vorsätzliche Körperverletzung, Nötigung, Misshandlung von Schutzbefohlenen, gefährliche Körperverletzung und versuchte schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen durch "aktives Tun" vor.

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Eine 37-Jährige soll während der meisten Taten untätig geblieben sein. Laut Anklage hat sie die Taten weder den Eltern noch der Kindergartenleitung rechtzeitig gemeldet, um so künftige Übergriffe zu verhindern. Sie wird deshalb angeklagt, sich durch Unterlassen der vorsätzlichen Körperverletzung, der Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht zu haben. Die 30-Jährige bestreitet die Vorwürfe den Angaben nach bislang. Ihre Kollegin habe sich dagegen bei den Ermittlungen geständig gezeigt.

Wegen der besonderen Bedeutung des Falls habe die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Diese ergibt sich demnach etwa aus dem Alter der Opfer und der Tatbegehung im Kindergartenalltag. Das Gericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.

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