München:Söder: Versorgung lieber durch Kernenergie als durch Kohle

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nimmt an einer Pressekonferenz teil. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild)

Zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland setzt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angesichts des Kriegs in der Ukraine auf Kernenergie statt...

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München (dpa/lby) - Zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland setzt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angesichts des Kriegs in der Ukraine auf Kernenergie statt Kohlekraftwerke. Ein längerer Betrieb der verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland könne für einen „kurz begrenzten“ Zeitraum „sehr helfen“, sagte Söder am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in München. Das sei eine Möglichkeit, „Sicherheit und Klimaschutz zu verbinden“.

„Wir sind keine Anhänger der Kernenergie mehr, wie wir es vor vielen Jahren waren“, sagte Söder. „Wir sehen die Herausforderungen.“ Es sei ihm aber lieber, die Laufzeit von Atomkraftwerken für drei bis fünf Jahre zu verlängern als die von Kohlekraftwerken, betonte Söder. Er halte auch eine Verlängerung der Laufzeit für das Atomkraftwerk Isar 2 im niederbayerischen Essenbach für möglich. Es gehe aber nicht darum, neue Kernkraftwerke zu bauen oder die noch laufenden bis 2040 in Betrieb zu halten, sondern um eine Übergangslösung.

Der Krieg in der Ukraine hatte in den vergangenen Tagen eine Debatte um die Versorgungssicherheit beim Thema Energie und Deutschlands Abhängigkeit von russischem Gas ausgelöst. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schloss am Mittwoch nicht aus, dass Kohlekraftwerke in Deutschland länger laufen müssen, um das Land energiepolitisch unabhängiger von Russland zu machen. Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet sein, sagte der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) betonte in München, über die Hälfte der Kohle in Deutschland komme aus Russland. Ministerpräsident Söder sagte, man dürfe sich künftig auch nicht von anderen Gaslieferanten wie Katar abhängig machen. Deshalb sei es „zumindest mehr als lohnenswert“, über eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke nachzudenken - zumal der Strom aus dieser Erzeugung günstiger als andere Varianten sei.

© dpa-infocom, dpa:220302-99-352670/3

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