Streit im Jagdverband:BJV-Präsident Weidenbusch will keine außerordentliche Sitzung

Lesezeit: 1 min

Im internen Streit des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) wird es laut Präsident Ernst Weidenbusch nicht zu der von seinen Kritikern geforderten außerordentlichen Versammlung kommen. Um die notwendige Anzahl an Antragstellern zusammenzubringen, hätten die entsprechenden Kreisverbände "so lange gebraucht, dass vorher schon zu der ordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen worden war", sagte Weidenbusch am Freitag bei der Eröffnung der Messe "Jagen und Fischen" in Augsburg. Die BJV-Versammlung soll demnach am 11. März in Hof stattfinden. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass es laut Verband kein außerordentliches Treffen geben soll.

Die Kritiker Weidenbuschs wollen eine Neuwahl des Präsidenten durchsetzen. Als Gegenkandidat hat sich bereits Ludwig von Lerchenfeld in Stellung gebracht. "Die Lage in unserem Jagdverband ist überhaupt nicht gut", begründet Lerchenfeld seine Bewerbung. "Es darf nicht länger sein, dass wir in der Öffentlichkeit vor allem durch internen Streit und bedrohliche Umgangsformen auffallen."

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Der Oberfranke Lerchenfeld saß bis 2018 für die CSU im Landtag. Bei der Versammlung im März würden die Anträge seiner Kritiker natürlich behandelt, sagte Weidenbusch. "Aber ich persönlich habe von der Justiziarin die Auskunft, dass eine außerordentliche (Versammlung) sich deswegen erledigt hat."

In einem offenen Brief hatten im November ehemalige Mitarbeiter der BJV-Landesgeschäftsstelle ihre Kritik an dem Führungsstil des Jagdpräsidenten öffentlich gemacht. Sie warfen ihm unter anderem Beschimpfungen, respektlosen Umgang und Wutausbrüche vor. Einige Kreisgruppen beantragten daraufhin die außerordentliche Mitgliederversammlung. Laut Weidenbusch handele es sich hierbei um "eine Gruppe von etwa zehn bis 15 Prozent der Kreisgruppen".

Aus Sicht seiner Kritiker verstößt Weidenbusch mit seiner Weigerung massiv gegen die Verbandsregularien. "Das ist starker Tobak", sagt zum Beispiel der Jäger-Chef im Landkreis Dachau, Ernst-Ulrich Wittmann. "Weidenbusch tritt unsere Verbandssatzung mit Füßen." Am Amtsgericht München ist deshalb ein Verfahren anhängig, um die außerordentliche Versammlung zu erzwingen.

© SZ/DPA/cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Führungsstreit
:Umstrittener Jägerpräsident bekommt Konkurrenz

Der frühere CSU-Landtagsabgeordnete Ludwig von Lerchenfeld will Ernst Weidenbusch ablösen und den Bayerischen Jagdverband befrieden. Über einen erbitterten Machtkampf.

Von Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: