Grenzverkehr:Kilometerlanger Stau im Inntal wegen Blockabfertigung

Ginge schneller, ist aber nicht erlaubt: zwischen Autos und Lastern auf der Autobahn radeln. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Die gesamte Woche über wird am Grenzübergang von Kiefersfelden nach Kufstein der Verkehr "dosiert". Schon am Montagfrüh staut es sich bis Brannenburg.

Im Inntal droht in der gesamten Woche ein Verkehrschaos - denn auf Tiroler Seite gibt es am Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden Blockabfertigung. Die österreichische Polizei verlangsamt den Schwerlastverkehr seit 5 Uhr am Montagmorgen in Fahrtrichtung Innsbruck, so dass nur noch etwa 300 Lastwagen pro Stunde ins Land kommen. Bereits am frühen Morgen staute sich der Verkehr gut 20 Kilometer bis nach Brannenburg.

Häufig kommt es an den Tagen, in denen Tirol den Verkehr "dosiert", zu kilometerlangen Rückstaus auf der A93, die sich bis zum Irschenberg auswirken. Wer versucht, über alternative Routen auszuweichen, steht in kleineren Orten wie Brannenburg, Oberaudorf und Kiefersfelden oft ebenfalls im Stau.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Erst in der vergangenen Woche hatte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) ein europäisches Vertragsverletzungsverfahren gefordert - denn der Streit mit Tirol um die Blockabfertigung hält schon seit vielen Jahren an. "Wenn wir kein Einlenken erkennen können, dann hilft nur der Klageweg durch die EU." Am Brenner müsse sich "endlich was bewegen". Tirol allerdings argumentiert ebenfalls mit einer Überlastung der Inntal- und der Brennerautobahn und verlangt von deutscher Seite mehr Anstrengungen, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern.

Jedes Jahr gibt es einen so genannten Dosierkalender, auf dem die Tage mit Blockabfertigung bekanntgegeben werden. In diesem Jahr sind es insgesamt 38 Tage, 21 im ersten Halbjahr und 17 im zweiten. Um Pfingsten herum wird der Verkehr gleich wieder an mehreren Tagen nur blockweise nach Österreich gelassen.

© SZ/vewo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusFreiheit der Kunst
:Wie sich eine bayerische Beamtin gegen Söders "Kreuzerlass" wehrte

Museumdirektorin Eva Kraus widersprach dem Ministerpräsidenten vor vier Jahren: Sie wollte im Neuen Museum in Nürnberg kein Kreuz aufhängen. Nun wird der Kreuzerlass vor Gericht verhandelt. Wie blickt sie auf ihre Aussagen von damals zurück?

Interview von Olaf Przybilla

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: